Inklusives „Du“

Richard Rohr schreibt in Ins Herz Geschrieben über die Schwierigkeiten eines maskulinen Gottesbildes und der Notwendigkeit, auch weibliche Begriffe für Gott zu finden. Vor allem aber geht es ihm darum, diese Ebene der Reflexion wieder hinter sich zu lassen:

Bei aller Widerspiegelung patriarchaler Weltsichten zeigen die Texte der Bibel vor allem ein erstaunliches Desinteresse daran, überhaupt von Gott in der dritten Person zu reden (ob nun er, sie oder es). Was die Bibel sehr viel mehr umtreibt ist die Entdeckung, in der zweiten Person, um „Du“, mit Gott zu sprechen. (…) Manchmal kann die Beschäftigung mit dem korrekten Pronomen (…) für Gott eine dringend notwendige Korrektur sein, manchmal bringt sie aber auch zum Ausdruck, dass gerade diese Ich-Du-Beziehung vermieden wird.

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3 Antworten auf „Inklusives „Du““

  1. mir gefällt die Richtung, auch wenn ich denke, dass eine gewisse Vorstellung des Du (die es freilich nicht einmal annähernd fassen kann) auf die Anrede einen Einfluss hat…

  2. Ja, das ist ihm schon bewusst. Aber das sind halt Fragen des Einstiegs, die später an Bedeutung verlieren. Da hat er wiederum Recht, denke ich

  3. Als Einstieg ist es die Person Jesus Christus ,die uns zum“ Du“ zu Gott führt. Deshalb sagt er ja auch er sei der Weg zum Vater. Immer mehr begreifen wir dann Gott als den Unbegreiflichen ,das Mysterium tremendum , und das DU wird immer weiniger mit Bildern und Vorstellungen verbunden. Deshalb stand die Mystagogie in der antiken Kirche auch erst an vierter und letzter Stellen der Unterweisung der neuen Jünger.

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