Während die US-Evangelikalen gerade versuchen, sich von der Religious Right und den Neocons zu distanzieren, zeigt die Zeit, dass es auch hier für Christen nichts Dümmeres geben könnte, als (wieder mal…) mit einem Konservativismus zu liebäugeln, der sich nach rechts nicht konsequent abgrenzen will und kann. Der ideologische Erzfeind lauert nämlich nicht, wie so oft vermutet, links von der Mitte:
Wenn nicht alles täuscht, dann steckt im – fast durchgängigen – Hass auf den Monotheismus der Schlüssel zum Verständnis des rechtsradikalen Weltbildes. Jesus Christus, schreibt der auch hierzulande gern zitierte Chefdenker der »Nouvelle Droite«, Alain de Benoist, sei der erste Bolschewist der Geschichte gewesen. Bis heute knüppele sein Fußvolk – Kommunisten, Linke, Liberale, Aufklärer – mit der Moralkeule alles Starke und Mächtige nieder und lasse die Welt in Gleichheit erstarren.
Der Artikel beschreibt ausführlich die biologistische Logik, auf der die Polemik gegen Juden und Christen fußt – eine Art Dawkins meets Odin. Bizarr auch, wenn die Rechten eine „Verweiblichung politischer Eliten“ beklagen, und Mannsein als die Fähigkeit zu Hass und Grausamkeit definieren. Wo Christen auch nur ansatzweise in diese Richtung tendieren – und das beginnt schon beim Vokabular – da wird es brenzlig.