Vor einer Woche war mein offizieller Abschied von ELIA, mit einem Gottesdienst an historischer Stätte, etlichen Überraschungsgästen, vielen Umarmungen und Erinnerungen.
Es dauert, das emotional zu verarbeiten. Denn das mit dem lachenden und weinenden Auge funktioniert – anders als die Redensart das suggeriert – leider nicht synchron. Dafür kann es ziemlich zügig hin und her wechseln.
Irgendwie kommt mir diese Stimmung bekannt vor. Es fühlt sich an wie in den Augenblicken, in denen eines der erwachsenen Kinder dauerhaft das Haus verlässt. Nun kommt so ein Abschied ja selten überraschend. Du weißt, es ist der richtige Schritt und er ist an der Zeit. Dennoch – wenn es dann so weit ist, meldet sich das Herz plötzlich mit ein paar ganz tiefen Gefühlen und Erinnerungen.
Genau so war es letzte Woche. Nur dass ich in so viele vertraute und nicht minder gerührte Gesichter geschaut, viele Hände geschüttelt und viele gute Wünsche mitbekommen habe. Es hätte noch viel zu sagen gegeben, aber nicht genug Zeit, alles in Worte zu fassen.
In dem ganzen Durcheinander der Emotionen habe ich mich an Paulus erinnert, der auch väterliche und mütterliche Gefühle gegenüber den Gemeinden hegt, die er mitbegründet hat. Dann verlässt er die technische Begrifflichkeit des Baumeisters, die er auch beherrscht, und wechselt in die Sprache des Herzens. Jetzt kann ich das nachempfinden.
Denn miteinander sind wir die geworden, die wir sind – nicht ohne die/den anderen. Diese Verbindung bleibt, auch wenn wir uns zukünftig seltener sehen und die Wege in unterschiedliche Richtungen führen.
Darüber kann man schon mal ein bisschen angezählt sein. Und sich zugleich an Karl Barth erinnern: „Nur ja die Ohren nicht hängen lassen!“ Kinder werden groß und die Rolle der Eltern verändert sich. Alles gut.