Der Bundespräsident hat sich zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung, über die bisher nur bei der CSU gemeckert wurde (idea erscheint erst morgen…), besorgt über den sozialen Zusammenhalt geäußert. Die wachsende Kluft zwischen Arm und reich ist dabei ein zentraler Faktor. Wie Recht er damit hat, zeigt auch diese Beobachtung von Stefan Klein, der in Der Sinn des Gebens sagt, es sei aus der Sicht der Verhaltensforschung riskant,
…wenn eine Gesellschaft den Abstand zwischen ihren ärmeren und reicheren Mitgliedern zu groß werden lässt. Selbst dann nämlich, wenn die ärmeren objektiv gesehen keine Not leiden, stellt ein zu großes Gefälle die Bereitschaft aller zum Miteinander, zur Großzügigkeit und zur Nachsicht auf eine harte Probe. Denn nach dem Prinzip des reziproken Altruismus sind Menschen umso eher bereit zu kooperieren, je mehr sie zu tauschen haben. Was aber sollen Menschen einander geben, wenn die einen nichts entbehren und die anderen sich ohnehin alles leisten können?