Heißes Thema

Mein Sohn brütete am Wochenende über der Deutsch-Hausaufgabe. Thema: Sollten in der Schule auch Nicht-Pädagogen unterrichten? Der Hintergrund ist wohl die Diskussion, ob man Quereinsteiger „aus der Wirtschaft“ an die Schulen holen sollte.

Ich hatte gerade im UniSpiegel diesen Artikel gelesen, der beschreibt, wie mangelhaft die Lehrerausbildung für weiterführende Schulen hinsichtlich der Didaktik etc. ist, und schlug ihm vor, die These aufzustellen, dass der meiste Unterricht an Gymnasien schon die ganze Zeit von „Nichtpädagogen“ gehalten wird. Die haben zwar ihr Fach studiert, aber eben kaum Pädagogik im eigentlichen Sinn. Und selbst im Referendariat müssen sich Nachwuchs-Lehrer, so der Spiegel, das meiste selbst aneignen. Das hätte sicher eine spannende Diskussion gegeben.

Zum Glück gibt es dann trotz aller Systemfehler noch gute Lehrer. Es geht hier also nicht darum, den Beruf(sstand) schlecht zu machen. Aber die eigentliche Frage müsste wohl doch eher lauten, wie wir mehr „echte“ (d.h. in dieser Hinsicht gründlich ausgebildete) Pädagogen an die Schulen bekommen. So gesehen erscheint die Frage nach Lehrkräften aus der Wirtschaft (wer eigentlich: arbeitslose Investmentbanker?) schon wieder in einem ganz anderen Licht.

Meinem Sohn war das Thema dann doch zu heiß, er hat ein anderes gewählt…

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