Mein Rasenstück

 Dürer RasenJeder Kopfarbeiter sollte einen Garten haben. In meinem habe ich zu Beginn der Dürre auf unserer löchrigen Wiese Rasen neu angesät und vorher Moos und Unkraut heraus gerissen. Dann musste ich wochenlang viel gießen und heute habe ich zum ersten Mal gemäht.
Endlich mal sichtbare Resultate – das gibt es sonst nicht so oft. Aber hin und wieder braucht man solche aufbauenden Erlebnisse. Jetzt geh ich noch einmal raus und genieße den Duft des frisch gemähten Grases in der lauen Mailuft…

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Was ist Theologie?

Gestern hatte ich auf eine Tagung der ACK die Gelegenheit, einen griechisch-orthodoxen Priester zu hören. Der Vortrag über Spiritualität, Liturgie und Gemeinde war spannend. In der anschließenden Diskussion kam noch ein interessanter Punkt zur Sprache: Die Unterscheidung zwischen Theologie und Philosophie.

Was wir im Westen oft Theologie nennen, das wissenschaftlich reflektierte Reden über Gott, gilt dort als Philosophie. Ein Theologe ist jemand, der aus seiner Erfahrung und seinem Leben mit Gott heraus redet – egal wie wissenschaftlich das nun ist. Erst in jüngerer Zeit wird in der griechisch-orthodoxen Kirche Wert auf akademische Ausbildung gelegt, aber noch immer sind viele Priester ganz einfache Leute.

Zu Beginn der Tagung traf ich eine Krankenschwester, die in einem Hospiz arbeitet. Ihr erster Satz war: “Ich bin hier der fromme Exot, ich bin nämlich kein Theologe”. Nach der Lektion von gestern müsste man dieses Statement noch mal philosophisch überdenken…

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Soziale Wunder

Neulich abends nach dem Tanzen saßen wir in einem Straßencafe. Ein älterer Mann mit einem einzelnen schmutzigen Wollhandschuh sprach die Kellnerin, die unsere Bestellung aufnehmen wollte, in gebrochenem Deutsch an. Es stellte sich heraus, dass er auf einem Mülleimer gegenüber ein paar belegte Brote gefunden hatte und sie gerne mitnehmen wollte, was er dann auch tat.

Wir gerieten darüber in ein Gespräch über unseren Umgang mit Bettlern in der Stadt. Die einen geben manchmal Geld, andere nie und eine Person in der Gruppe meistens. Wir alle waren am Zweifeln, wie arm manche dieser Leute tatsächlich sind, die da mit Leidensmiene knien und ihren Pappbecher in die Luft halten oder mit gesenktem Haupt auf einer schmutzigen Decke sitzen. Jeder schien mit dem Verdacht zu ringen, das könnte nur Theater sein. Einige kannten auch Beispiele dafür.

Schließlich meinte jemand, das seien doch die Leute, zu denen Jesus gehen würde.

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