Kraft aus der Kartusche

In der SZ online schreibt Jeremy Rifkin über die Chancen von Wasserstoff als Energieträger. Das nötige Methanol kann aus Biomasse gewonnen werden. Laptops und Handys werden in den nächsten Jahren von Brennstoffzellen statt Akkus gespeist. In 12 bis 18 Monaten geht es los.

Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Aber wenn es so kommt, sollten wir uns auf einen schnellen Umstieg einstellen. Die US-evangelikale Klimainitiative wird es auch freuen.

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Das Dividuum

Ausgerechnet in Zeiten des Individualismus und der scheinbar unbegrenzten Wahlmöglichkeiten wird es immer schwerer zu sagen, was das Individuum eigentlich ausmacht. Es erinnert ein wenig an die Suche nach der Seele bei den ersten legalen (und illegalen) Obduktionen im mittelalterlichen Europa. Da fand man auch nichts. Oder an Juri Gagarin, der im Weltraum ankam und nichts von Gott sah.

Jemand zuhause?
Je nach Blickwinkel scheint es keine bestimmende Konstante zu geben. Menschen zerfallen in Rollen, Verhaltensmuster, ihre Lebensgeschichte in Episoden und Fragmente. Wir sind viel stärker verwoben in unsere Umwelt, als es die gängigen Konstrukte von Identität suggeriert hatten. So landet der Philosoph Thomas Metzler im Focus bei der Aussage: “keiner war oder hatte jemals ein Selbst”. Atome haben wir schon längst in andere “Elementarteilchen” zerlegt. Nun sind auch wir selbst zerlegbar – kein In-dividuum (Unteilbares) mehr.
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Video-Spaß: Narzissmus

Für den Gottesdienst heute haben wir einen dreiminütigen Videoclip produziert. Die Grundidee hatten wir bei sermonspice.com gefunden, aber wir mussten das von Englisch auf Deutsch und von christlich auf “weltlich” umbauen.

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Also haben wir Karaoke-Tracks online gekauft, mit den (leeren) Tracks im Hintergrund ein Video gedreht, dann in GarageBand Gesang (die Texte waren passend zum Thema “Ich!” verändert) aufgenommen, die fertige Musik mit den Videos synchronisiert (und die alte Tonspur gelöscht), dann die Videos in iMovie geschnitten, mit Titeln versehen und zum Schluss das ganze noch mit Sprechtext ausgestattet (wieder in GarageBand). Das verkleinerte Ergebnis gibt’s hier.

Beim nächsten Mal wird es vielleicht noch etwas glatter laufen, aber es ist frappierend, was man als blutiger Anfänger mit iLife anstellen kann. Es hat eine Menge Arbeit und eine Menge Spaß gemacht. Arno hat sein komisches Talent wieder voll ausgespielt. Schade, dass er im Schweizer Schnee stecken geblieben ist und das Resultat nicht gesehen bzw. die Lacher nicht selbst gehört hat (von der Promotion zur SnowMotion zur Slowmotion und schließlich NoMotion)…

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Glück und schwere Zeiten

Gestern hat mir ein Freund ein paar Zeilen von Rainer Maria Rilke geschrieben, die mir seit dem ersten Lesen nachgehen:

Was von uns verlangt wird, ist, dass wir das Schwere lieben und mit dem Schweren umgehen lernen. Im Schweren sind die freundlichen Kräfte, die Hände, die an uns arbeiten.
Mitten im Schweren sollen wir unsere Freuden haben, unser Glück, unsere Träume: Da, vor die Tiefe dieses Hintergrunds, heben sie sich ab, da sehen wir erst, wie schön sie sind. Und nur im Dunkeln der Schwere hat unser kostbares Lächeln einen Sinn; da leuchtet es erst mit seinem tiefen, träumenden Licht, und in der Helligkeit, die es für einen verbreitet, sehen wir die Wunder und Schätze, von denen wir umgeben sind.

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Spam-Wahrheiten

Spam-Versender sind ja hin und wieder sehr kreativ in der Gestaltung der Betreffzeilen. Diese lautete: “Are you happy? Then don’t click” Gute Idee. Ich war nicht unglücklich genug, um drauf reinzufallen.

Gleichzeitig habe ich mir gedacht, manchmal ist das (durchaus auch weiter gedacht als nur im Blick auf die üblichen Spam-Inhalte) ein gutes Rezept, um glücklich zu bleiben, wenn man nicht alles anklickt (sprich: sich nicht mit allem befasst), was einem andere unterjubeln wollen. So gesehen – ein Wort für den Tag.

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Aufrufe

Kürzlich sprachen wir in einer Runde über die an manchen Stellen beliebten Aufrufe “zur Entscheidung”. Mein Gegenüber ging selbstverständlich davon aus, dass Leute, die auf diese Angebote reagieren, auch klar verstehen, was gemeint ist.

Wenn er sich da nur nicht täuscht. Meine Erfahrung ist, dass Leute aus allen möglichen Gründen “nach vorne (oder wohin auch immer) kommen”. Oft sind sie einfach emotional sehr bewegt, manchmal drückt sie ein Problem und sie hoffen auf Beistand (dürfen sie auch), manchmal ist es der Wunsch nach “mehr”, ohne genau sagen zu können, wovon eigentlich.

In jedem Fall lohnt es sich, erst mal nachzufragen und nicht anzunehmen, das sei ja alles klar. die andere Seite ist, dass wir solche Angebote ruhig auch offener gestalten können, so dass jeder von dem Punkt, wo er gerade steht, einen Schritt weiter gehen kann. Und in gewisser Hinsicht ist immer dieser nächste Schritt der entscheidende!

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Koalition für Evangelisation

Ich werde mit dem “e-word” ja immer sparsamer, aber dieses Treffen des deutschen Zweiges der Lausanner Bewegung heißt nun mal so. Gestern haben wir uns zum Leitungskreis getroffen und ich war begeistert, dass wir erstmals seit langer Zeit wieder intensiv gemeindebezogene Themen diskutiert haben:

  • Wie Menschen durch Beziehungen und in kleinen Gruppen bzw. Kursen glauben lernen
  • Wie innovative, kreative und vor allem einladende, gastfreundliche Gottesdienste wirken
  • Wie man die Verantwortlichen beim Umdenken und nötigen Veränderungen unterstützt

Es hat mich gleich wieder beflügelt und motiviert für die Arbeit vor Ort. Zudem haben wir eine interessante Statistik aus Großbritannien vorgestellt bekommen, die darstellt, auf welchen Wegen Menschen zum Glauben finden.

(Christliches) Fernsehen und Radio spielten dabei überhaupt keine Rolle (!), es lief ganz überwiegend über persönliche Beziehungen, aber da gab es dann signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen erreicht man über Freunde und Kinder, Männer dagegen (und das hat mich erst mal überrascht) über ihre Frauen. Aber jetzt, wo ich drüber nachdenke, fallen mir auch immer mehr Beispiele ein.

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