Plötzlich „Vorzeige-Charismatiker“?

Heute morgen habe ich entdeckt, dass dieser Blog in der deutschen Wikipedia zum Thema „Charismatische Bewegung“ aufgeführt wird. Der dazugehörige Artikel bringt einiges durcheinander. Aber auch mal ganz abgesehen davon hat das zwiespältige Gefühle bei mir ausgelöst.

Es hat wahrscheinlich damit zu tun, dass dem Etikett so viele Vorurteile anhaften, ohne die ich auch gut leben könnte. Aber auch damit, dass es viele Dinge in dieser Bewegung gibt, mit denen ich mich nicht (mehr) identifizieren kann. In letzter Zeit sind es eher mehr als weniger geworden. Vor zwei oder drei Jahren habe ich mal bei Dr. Hempelmann von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin angerufen und gefragt, wo man aus der Charismatischen Bewegung austreten kann. Ich glaube, der Anlass war das „Deutsche Geschichtsbuch für Beter“, dem keiner in der Bewegung widersprochen hat. Natürlich haben einzelne Anfragen und Bedenken, aber man diskutiert gar nicht theologisch (weil das der „Einheit“ schadet…?). Komisch – denn an anderen Stellen grenzt man sich ganz munter ab. Wahrscheinlich habe ich da etwas nicht kapiert. Wie war das mit der Unterscheidung der Geister…?

Zugleich gibt es da aber eben auch eine Menge Leute, die ich sehr schätze und denen ich viele gute Anstöße verdanke. Oft sind das nicht die, die für großes Aufsehen (also Skandale oder Sensationen) sorgen. Wie schafft man es also, sich von bestimmten Inhalten zu distanzieren und nicht zugleich das Tischtuch zu Freunden zu zerschneiden?

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Manchurian Kanzler?

Just an dem Tag, der die Weichen in Richtung Neuwahl stellte, haben wir „The Manchurian Candidate“ angesehen. Seltsam und irgendwie sehr beruhigend zugleich, dass man sich bei uns das nicht wirklich vorstellen kann, was in den USA zumindest denkbar erscheint: Eine sorgsam präparierte Marionette soll zum ferngesteuerten Präsidenten werden.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass man auch Parteigremien und den Bundesrat „gleichschalten“ müsste und gegen solche Versuche haben wir uns ja (wohl wissend, warum) abgeschottet. Nebenbei sind wir Deutsche zwar im Ausland beliebt, aber einfach nicht wichtig und mächtig genug, dass es den Aufwand lohnen würde. Und manipulieren kann man ja auch anders.

Wie, das werden vielleicht auch die nächsten Wochen zeigen. Für neue Spannung sorgt jedenfalls, dass Angela M. in vier Wochen 10% Sympathie verloren hat. Gerhard S dagegen wurde gestern in einer Art Nachruf sogar von der „Welt“ positiv gewürdigt. Der Sommer wird heiß.

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Spontaneität, Vielfalt und Struktur

Matthew Mirabile (welch ein Name…) hat in the ooze sehr lesenwerte Gedanken über Gottes komplexe Ordnung beschrieben. Spannend (und für manche sicher auch anstößig, muss ja nicht schlimm sein) ist vor allem auch dies: Jenseits des Zusammenbruchs der Moderne und des Flügels des Protestantismus, der sich an sie gekettet hatte, wartet eine größere Katholizität. Aber bevor ich jetzt alles nur schlecht zusammenfasse: Selber lesen.

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