Da hatte ich doch neulich schon ganz erleichtert von der spontanen Besserung meiner Stimmungslage geschrieben und mich gewundert. Die Bodenhaftung und das mühsame Schritt für Schritt hat mich wieder eingeholt. Also doch ein Prozess. Beruhigend wenigstens, dass meine Überraschung und das Misstrauen nicht ganz verfehlt waren.
Nun geht es wieder ans kleine Brötchen backen. Das meint auch Ignatius von Loyola, der letzte Woche auf Sacred Space so zitiert wurde:
Es gibt Zeiten, wo Gott nah ist, wo wir leicht beten können, wo Hoffnung und Freude unser Herz erfüllen. Wir fühlen uns geliebt und können leichter lieben. Wir möchten, wie Petrus, die Zeit anhalten und diese Momente verewigen.
Dann gibt es aber Zeiten des Wachstums, die wie jede natürliche Veränderung Schmerzen mit sich bringen können. Wenn mir mein Ziel klar ist, kann ich diese Zeiten besser durchhalten.
Was schwer auszuhalten sind, sind die Zeiten der Dunkelheit, der Trostlosigkeit, wie Ignatius sie nennt. Das Leben ist fade, es schmeckt nicht mehr. Ich fühle mich ohne Energie, ohne Ziel, ohne Ruhe.
Ignatius warnt uns eindringlich davor, in Zeiten der Trostlosigkeit lebenswichtige Entscheidungen zu treffen. Ich soll warten, bis diese Zeiten vorüber sind. Und sie gehen vorbei. Aber auch mitten in der Trostlosigkeit dürfen wir auf Gottes Gnade hoffen.