Warum Ostern nichts für jeden ist

Gegen eine triumphalistische oder anderweitige Versüßlichung des Osterfestes und die Entkoppelung von Osterfreude, Trauer und Hoffnungslosigkeit (die dann einfach verharmlost oder übersprungen werden) hilft dieser „attestamentliche“ Denkanstoß von Bonhoeffer, der in diesen Tagen wieder aktuell ist. Der Tod ist für ihn nicht einfach nur die Drehtür ins nächste Leben, als die er hin und wieder dargestellt wird. Und das Jenseits ist nicht das „Eigentliche“, dem gegenüber diese Welt nichts mehr zählt:

Nur wenn man das Leben und die Erde so liebt, dass mit ihr alles verloren und zu Ende zu sein scheint, darf man an die Auferstehung der Toten und eine neue Welt glauben.

Dietrich Bonhoeffer in Widerstand und Ergebung


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5 Antworten auf „Warum Ostern nichts für jeden ist“

  1. Danke Peter, das ist genau das, was mir seit einigen Tagen durch den Kopf geht: Man die Größe der Gnade des Ostermorgens nicht ansatzweise ohne die Trauer über die Hoffnungslosigkeit am Karfreitag verstehen.

  2. Sehr gut auf dem Punkt gebracht: „Das Jenseits ist nicht das Eigentliche, dem gegenüber diese Welt nichts mehr zählt.“ Wenn Himmel und Erde in der erneuerten Welt zusammenkommen, kommen das „Dieseits und Jenseits“ nicht auch zusammen und wir erleben im Reich Gottes das Jenseits schon im Diesseits?

    Gruß, Gerry

  3. @Gerri: N.T. Wright spricht ja immer von der „Hochzeit von Himmel und Erde“. Das wäre vermutlich dasselbe. Keine Kluft mehr zwischen Diesseits und Jenseits, Gott „alles in allem“, die Dimensionen der Wirklichkeit jenseits der drei, die uns jetzt zugänglich sind, auf einmal offen – wie auch immer man sich das vorzustellen hätte als Bewohner von „Flatland„…

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