Vorbildliche Pfingstler

Über einen Mangel an Kritik von außen hat die Pfingstbewegung in den 101 Jahren ihrer Geschichte nicht klagen müssen – zumal nicht in Deutschland. Anlässe dazu gibt es immer wieder, aber an vielen Punkten muss man auch einmal den Hut ziehen vor diesem Flügel der Christenheit. Zwei Beispiele:

Tony Campolo macht in seinem aktuellen Podcast eine interessante Beobachtung: Kein anderer Zweig des Protestantismus hat es geschafft, Arme, Reiche, und die Mittelschicht dazwischen so gut zu integrieren. Die Ausstrahlung des Aufbruchs in der Azusa Street habe ganz wesentlich damit zu tun gehabt, gar nicht so sehr mit den spektakulären “charismatischen” Phänomenen.

Tobias hatte mich vor ein paar Tagen auf ein spannendes Interview mit Peter Berger aufmerksam gemacht, der die Pfingstbewegung (neben dem Islam) global gesehen als die explosivste religiöse Bewegung in jüngerer Zeit betrachtet. Sie ist inzwischen (anders als viele andere protestantische Kirchen, die sich auf ihre Kultur beschränken lassen) zu einem wesentlichen Faktor der Globalisierung geworden und hat (ohne das zu beabsichtigen) an manchen Stellen die sozialen Verhältnisse tiefgreifend verändert – zum Beispiel was die Frauenrechte und Demokratisierung in Lateinamerika angeht!

Also: Chapeau!

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