Heute haben wir aus 25 Ländern Europas, Afrikas und des Nahen Ostens gehört, wie Alpha sich dort entwickelt. Es ist ein wirklich bunter Haufen. Unter den Anwesenden ist ein russisch orthodoxer Erzbischof und eine Gruppe Armenier, von denen einige der ältesten “Volkskirche” der Welt angehören. Und morgen kommt die zweite Hälfte, aber da bin ich schon wieder daheim um bei meinen eigenen Alpha Kurs zu sein.
Beim nächsten Mal sollten wir den Afrikanern ein paar Taschenwärmer zur Verfügung stellen. Die Ärmesten sitzen mit Mütze und Winterjacke oder dicken Wollpullis in unseren geheizten Räumen. Aber was viele von ihnen unter den schwierigen Umständen im Kongo, Angola, Zimbabwe und Südafrika bewegen, ist großartig. Immer wieder haben sie in den telegrammartigen Statements von Alpha Kursen in den Gefängnissen gesprochen. Das gibt Hoffnung, dass auf Dauer mehr als AIDS und Bürgerkriege das Schicksal der Menschen dort prägen.
Nicky Gumbel erwähnt über Pläne zur Schließung von Kirchen in GB. Man liest einfach die Statistiken (schwindende Mitgliederzahlen und Gottesdienstbesucher) und verlängert die Kurve in die Zukunft. Was aber, wenn wir auch bei uns hier Gott zutrauen, dass es nicht so kommt – und dann alles daran setzen, nicht einfach nur die Kirchen voll zu bekommen, sondern Menschen mit Jesus bekannt und zu Nachfolgern zu machen? Die Demografie werden wir nicht so schnell ändern, aber volle Kirchen müssen kein Wunschtraum bleiben, auch bei uns nicht. In England wissen inzwischen 22% der Erwachsenen, was Alpha ist. Die Zeitungen haben aufgehört, es immer wieder zu erklären, wenn sie berichten. Schön!
Pastor Agu aus Nigeria leitet Jesus House, eine mehrheitlich “schwarze” Gemeinde Londons, und gibt eine kleine Nachhilfestunde in praktisch gelebter Ökumene: Einheit unter Christen zieht Gottes Segen auf sich, sie weckt das Interesse der Gesellschaft (weil es ungewöhnlich ist, dass Organisationen selbstlos funktionieren) und außerdem hat Gott es so eingerichtet, dass niemand alles begriffen und praktisch auf der Reihe hat, also brauchen wir einander. Dazu, sagt er, bauen wir informell persönliche Beziehungen auf, beten mit einander, und finden Wege, uns gegenseitig zu helfen. Nebenbei fallen kleine Lektionen für wohlstandskranke Europäer ab, denen das Beten schwer fällt: “In the third world we do not pray as a luxury – we pray to survive.”
Unsere Freunde von Alpha und EO in den Niederlanden haben einen e-Learning Kurs auf der Basis von Nicky Gumbels “Why Jesus” entwickelt, von dem es auch schon eine eigene Version für Jugendliche gibt. Vielleicht bekommen wir das in Deutschland auch hin. Beides – das wäre eine tolle Möglichkeit, die Internet-Generation zu erreichen. Wer den (Pre-Alpha) Kurs im Web gemacht hat, kann einen Alpha-Kurs in seiner Nähe besuchen, dann entstehen auch “richtige” Beziehungen, ohne die es im Glauben nicht geht.