Superzynisch

Gestern war überall davon zu lesen, dass Israels Luftwaffe einen Angriff auf ein Versteck mutmaßlicher Terroristen abgeblasen hat, weil hunderte Zivilisten als lebende Schutzschilde um das Haus standen. Punkt für Israel – und, ja, mit Gewalt ist dieser Konflikt nicht zu lösen.

Trotzdem ist das hier nicht der mutige noble David gegen den groben bösen Goliath. Hier wird Gewaltlosigkeit perfide instrumentalisiert von Leuten, denen ein Menschenleben, zumal das eines Zivilisten, nichts bedeutet – sofern dieser ein Israeli ist. Das Erschreckende ist: Für Selbstmordbomber in Israels Bussen und Einkaufszentren gibt es Beifall von denselben Leuten, die die Drahtzieher hier schützen. Je mehr Tote und Verstümmelte, desto besser. Aber sie wissen, dass bei den Israelis in der Regel nicht genauso mit zweierlei Maß gemessen wird.

Und wer jetzt wieder nur den Israelis die Schuld für die Radikalisierung der Palästinenser gibt, muss sich fragen, für wie mündig und verantwortungsfähig er letztere eigentlich hält. Und ob er den Extremisten damit womöglich in die Hände spielt.

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