Ich hoffe und bete, dass Roland Kochs Rechnung nicht aufgeht, seine schwindenden Wahlchancen auf Kosten der Integration ausländischer Jugendlicher aufzubessern. Nicht einmal die Polizeigewerkschaft hat er auf seiner Seite, und die sind mit Sicherheit besser vertraut mit den Ursachen jugendlicher Gewalt. Die NPD klatscht Beifall.
Und Peter Struck hat nur ausgesprochen, was viele denken: Koch kamen die Vorfälle gelegen; er will sich mit diesem Thema profilieren, nachdem es ihm auf konstruktive Weise offenbar nicht ausreichend gelungen ist. Albern, dass Struck sich jetzt dafür entschuldigen sollte.
Koch dagegen “fehlen die Worte”. Fast jedenfalls. Kein Schaden für Deutschland, wenn er mal schweigt.
Technorati Tags: Integration, Roland Koch, Peter Struck
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Härtere Strafen mögen im Einzelfall sogar berechtigt sein.
In manchen Fällen vielleicht sogar Erziehungscamps.
Es mag gut sein, hier eine gewisse Bandbreite an Möglichkeiten zu haben.
Aber was mich stört, ist vor allem das:
Es wird nur über die Repression seitens der CDU gesprochen.
Die Prävention taucht nicht wirklich auf.
Was aber soviel sinnvoller wäre, wenn man bedenkt, dass ein Tag im Erziehungscamp ca. 250,-EURO pro Person kosten soll.
Toll, wenn man allein die Hälfte davon vorab für straffällige Jugendliche investieren würde, damit sie eben nicht mehr straffällig werden!
Allerdings hat Koch auch ein sensibles Thema angesprochen, das durchaus in unserem Bewusstsein existieren sollte:
Statistisch ist es wohl belegt, dass besonders Jugendliche mit Migrantenhintergrund straffällig werden.
Auch hier helfen Repressionen wohl eher selten.
Prävention – auch über die nächste Legislaturperiode gedacht – wäre tausendmal besser.
Diese ganze Diskussion nervt mich ebenfalls bis aufs Blut, denn in keinem Bereich wird (und zwar mit Zustimmung von allen politischen Seiten!!) so gekürzt, wie im Bereich der Jugendarbeit. Man soll also gerne Kinder (oder waren das Konsumenten – nein halt! Rentenversicherungen, das wars!) in die Welt setzen, wenn die aber nicht so spuren, wie sie sollen, dann werden sie (für das zigfache an Euros, was eine vernünftige Jugendarbeit kosten würde) am besten schon mit 10 oder 8 Jahren eingeknastelt und als schlechter Mensch etikettiert. Und dabei gilt: Je ferner die Herkunft, um so böser der Mensch!
Wer beschützt und vor diesen Machthabern, die so konsequent ihr Ehrgefühl und ihre Aufrichtigkeit an die Wahlzettel verkauft haben? Mir gehts wie Peter! Ich fange an für unsere ‚Obersten‘ zu beten um Weisheit, Einsicht und echter Liebe für die Menschen, denen gegenüber sie verantwortlich sind – allein, mir fehlt der Glaube ;-)!
Meine Meinung. Woher weiß man, dass die Landtagswahlkampfzeit beginnt? Wenn Koch wieder dumme Debatten lostritt (wen wunderts, dass Beckstein auch wieder ganz vorne dabei ist?).
Letzte Mal war es ja die Unterschriftenaktion gegen doppelte Staatsbürgerschaft.
Was mich an der ganzen Diskussion am allermeisten stört, ist dass „christliche“ Politik verbunden wird mit Repression und Wegsperren. Nirgendwo taucht ein christlich geprägtes Menschenbild auf; nirgendwo wird erwähnt, dass es hier um Menschen geht, die es wert sind, dass man ihnen durch Prävention ein würde- und wertvolles Leben ermöglicht.
Ich finde, erst aus dieser Sicht heraus darf man dann härtere Maßnahmen formulieren.
Tomicek hat dazu auch einen schönen Kommentar abgegeben: http://www.tomicek.de/a_karikaturen/a1_aktuellekarikaturen/080114a/080114a_f_g.html