Neuich habe ich den Pastor der FeG Herzogenaurach stolz mit einer Adidas-Tasche auftreten sehen und mich gefragt, ob wohl keines seiner Gemeindeglieder bei Puma arbeitet. Vom kleinen Bruder der Streifenmarke sind dieser Tage nämlich gute Nachrichten zu vernehmen: Man hat eine offizielle Ökobilanz erstellt und wird auf deren Grundlage weitere Maßnahmen ergreifen.
In der Sportartikelindustrie scheint nun doch einiges in Bewegung zu sein. Neulich schon interviewte die Zeit Hannah Jones von Nike, die einige Fortschritte erläutert, die der Weltmarktführer in Sachen Nachhaltigkeit gemacht hat. Ohne internationale Proteste wäre das sicher nicht geschehen.
Derweil stand vor allem Adidas dieses Jahr wieder in der Kritik, was Lohn und Arbeitsbedingungen der Zulieferer angeht. Das ist neben der Ökobilanz das andere heiße Eisen.
Passend dazu eine Sendung von SWR1 Wissen:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=8587974/14cx3qz/
Zum Thema der Sendung steht:
Im Mai 2011 sorgte der Sportwarenhersteller Puma für eine Sensation: Die Aktiengesellschaft legte offen, welche Umweltschäden sie mit ihrer Produktion verursacht. Mit diesem Schritt hat das DAX-Unternehmen nicht nur die Öffentlichkeit verblüfft, sondern möglicherweise auch eine neue Phase in der Geschichte der Aktiengesellschaften eingeläutet. Nachdem Vorstände und Aktionäre über viele Jahrzehnte den Shareholder Value über alles gestellt haben, könnten die Aktiengesellschaften der Zukunft mit ihrer geballten Finanzkraft dabei helfen, den Klimawandel und seine Folgen einzudämmen. Aber wie wahrscheinlich ist ein solcher Wandel? An welchen rechtlichen und gesellschaftlichen Stellschrauben müsste man drehen? Und wie stellt man sicher, dass das Bekenntnis zum verantwortungsvolleren Wirtschaften nicht nur eine kurzfristige PR-Aktion ist?