Gestern war ich eingeladen zu einer Gesprächsrunde über Spiritualität, bewusst weiter gefasst als nur die christlichen Strömungen, die auch schon vielfältig sind. Die meisten Teilnehmer waren mir bis dahin unbekannt, aber es entwickelte sich ein gutes Gespräch. Jeder geht seinen Weg schon Jahre und Jahrzehnte, und man konnte das auf eine sehr angenehme Art spüren. Jeder hat sich diesen Weg etwas kosten lassen: Zeit und Energie, Demut und Mut zur Ehrlichkeit, das Hören auf andere und etliches mehr.
Als ich nach Hause kam, konnte ich gar nicht gleich einschlafen, sondern saß noch eine Weile auf dem Sofa und ließ den Abend nachklingen. Das Schöne war, dass die Runde meinen eigenen geistlichen Hunger (ist das das richtige Wort? Hm…) und die Sehnsucht nach Gott neu angeschoben hat. Gleichzeitig war ich etwas beschämt, weil ich denke, im großen und ganzen schöpfen wir als Christen unsere Möglichkeiten gar nicht aus, Christus ähnlicher zu werden. ICH schöpfe sie nicht aus. Aber das muss nicht so bleiben…