Es ist einer unter vielen Berichten dieser Art: Der Zeit-Journalist Wolf Alexander Hanisch zieht sich in ein Kloster zurück, diesmal nicht La Grande Chartreuse, wo Die große Stille aufgenommen wurde, sondern Santa Maria de Poblet in Spanien. Und dort macht er Erfahrungen wie viele andere, die vor ihm die Stille gesucht und einen neuen Kontakt zur Wirklichkeit darin gefunden haben.
Wie er das erlebt, ist trotzdem schön zu lesen. Hier zwei kurze Auszüge:
Das Schweigen, erklärt Prior Lluc, diene jedoch allein dazu, Gott schauen und hören zu können. […]
Spätestens nach vier Tagen merke ich, wie das Routinekorsett meine Gedanken weiter ausschwingen lässt. Wie es mich von den taktischen Wahrheiten des Alltags weglenkt und zum Wesen der Dinge führt. Es sind Momente von distanzloser Klarheit.
In der Abwesenheit von Streulicht beginnt man anders und besser zu sehen. Und so schließt Hanisch mit einer bildhaften Aussage, die unsere Alltagswelt eher pessimistisch darstellt:
Ich starre ins Sternengefunkel und denke an einen bekannten Witz. Ein Mann sucht einen Schlüssel im Laternenschein. Ein zweiter hilft ihm eine Zeit lang und fragt dann, ob er den Schlüssel auch wirklich hier verloren habe. Nein, entgegnet der erste, verloren habe er ihn woanders. Aber hier sei besseres Licht. So kommt mir nun der Mensch dort draußen vor, wo in der Ferne die Windräder blinken. Er sucht sein Glück im Hellen. Doch zu finden gibt es da nichts. Der Schlüssel liegt im Dunkeln.
Ein Witz aus dem Leben oder?
Wenigstens ist der Suchende ehrlich und sagt seinem Helfer wo der Schlüssel liegt. Vielleicht ein Christ? Man könnte meinen, der Mann schiebt das Finden des Schlüssels noch ein wenig vor sich her. Vielleicht ist ihm die bisher verschlossene Tür die der Schlüssel öffnen soll gut bekannt. Aua! Der Suchende lenkt sich hier unter der Jesus.de-Funzel vielleicht noch mit etwas geschäftiger Suche und dem Versuch von Kommunikation ab.
Bald wird er zurück ins Dunkel gehen, im Finstern wandeln und das große Licht suchen und sehen, dass ihm hilft diese blöde Tür zu öffnen. Aua.
Dank für Witz und Beistand.
Phöbe.
… ich musste auch darüber schmunzeln, dass ein erklärter Agnostiker mit dieser „heilspessimistischen“ Sicht schließt. (Der Witz war mir bis dahin nur in „frommen“ Predigten begegnet.)
Salomo wendet ein Vermögen auf, um einen Tempel von gigantischen Ausmaßen zu bauen, dessen Mitte und Herz eine dunkle Kammer ist. Sein Weihegebet beginnt er mit den Worten:
„Du, Herr, hast gesagt, dass du im Dunkel wohnen willst.“
Schlussteil mit integrierter Entschuldigung.
Gestern hab ich eine Schwester gefragt wann ich ihr denn nun Excel beibiegen soll, weil sie mich schon zweimal danach gefragt hatte. Ihre Antwort: „Das machen wir wenn es nicht mehr so DUNKEL ist.“ Meine Schlussfolgerung: „Auch Excel braucht Licht.“
Entschuldigung. Mit meinem Kommentar auf Rolfs Cappuccino-Blog wollte ich rüber bringen, dass ich finde, dass die Empfangshalle des „Jesus.de-Bahnhofs“ weiter ausgebaut werden sollte, gerade für die Reisenden/Suchenden die aufgrund einer negativen Erfahrung VERZWEIFELT und VERZAGT auf den Startseiten von „Jesus.de“ ankommen nachdem sie „Jesus“ als Suchbegriff ins „weltweite Netz“ eingegeben haben. Man kommt hier an aber erst einmal mitten in der Markthalle. Wenn man die heiligen Hallen sucht, muss man tiefer gehen und sich sehr umschauen und findet sie VIELLEICHT. Ggf. braucht man gar nicht viel ändern – nur die Heilige Halle der Markthalle voranstellen und etwas Seelsorge und Annahme hinzufügen.
Das ist natürlich nur die eigene Sicht und das eigene Erleben und Empfinden und ggf. gibt es viele Menschen die das anders sehen … .
Alles Gute und maximalen Segen und bitte noch viele von den Blogs die „schön“ zu lesen sind.
K.