Torn (9): Ein neues Dilemma

Der erneute Durchgang durch die Bibel hatte für Justin Lee ergeben: Überall da, wo Homosexualität ausdrücklich erwähnt wurde, wurde sie negativ bewertet. Andererseits war nicht eindeutig klar, dass sich diese ablehnenden Aussagen auch auf verbindliche und liebevolle gleichgeschlechtliche Partnerschaften bezogen. Justin Lee entschloss sich, im fortbestehenden Zweifelsfall lieber weiterhin allein zu bleiben, und die Texte …

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Torn (8): Zurück zur Bibel

Der Kulturkampf zweier Lager und Lebenskonzepte, die nach eigener Überzeugung die jeweils andere ausschließen, stellt Justin Lee vor die Frage, auf welche Seite er sich schlägt. Die christliche Subkultur ist ihm bislang jede Antwort auf die Frage, wie er denn nun als (alleinstehender) mit seiner homosexuellen Orientierung leben solle, schuldig geblieben. Bei seiner Suche in …

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Torn (7) Die Bombe im Gepäck

Je länger, je mehr hat Justin Lee den Eindruck, dass seine evangelikalen Mitchristen Fehlinformationen über Homosexualität aufgesessen sind, und dass aufgrund der Fehlinformationen nun wohlmeinende Menschen dazu beitrugen, dass die Fronten, zwischen denen er und andere sich wiederfanden, zunehmend härter und undurchlässiger wurden. Er beschreibt eine Szene aus einem Actionfilm: Die Protagonisten verfolgen einen Lieferwagen, …

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Torn (6): Vom braven zum bösen Buben

Die Geborgenheit, die Justin Lee nach seinem Entschluss, Gott bedingungslos zu vertrauen, erlebt, muss sich wenig später in verschiedenen Situationen bewähren. Davon handeln die nächsten beiden Kapitel von Torn. Rescuing the Gospel from the Gays-vs.-Christians Debate. Justin meldet sich bei einem Pastor seiner Baptistengemeinde zu einem Seelsorgegespräch an. Dort beschreibt es seine Situation: Er ist …

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Torn (5): Ein schwerer Entschluss

Der besondere Charme dieses Buches liegt darin, dass Justin Lee seine Leser mitnimmt auf einen Weg. Es ist keine abstrakte, trockene und scheinbar emotionslos-objektive Theorie, sondern eine aufrichtige, intensive Suche, die über verschlungene Pfade führt. Man bekommt nicht einfach ein Resultat präsentiert, sondern vollzieht beim Lesen die einzelnen Schritte nach, die dahin führten, und was …

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Torn (4) – Erfahrungen mit der „Ex-Gay-Bewegung“

Justin Lees Eltern, damit beginnt das sechste Kapitel von „Torn“, nehmen ihn auf eine Konferenz über Homosexualität mit. Dort hört er die im letzten Post kurz beschriebene These, es handele sich um die (prinzipiell therapierbare) Folge einer gestörten Elternbeziehung. Seine Einwände, das treffe unter anderem auch auf seine Lebensgeschichte nicht zu, finden kein Gehör. Am …

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Torn (3): Warum sind manche Menschen homosexuell?

Für Justin Lee ist das aufgrund seiner Lebensgeschichte eine Frage geworden. Der eigene Wunsch nach Veränderung und die Forderungen aus seinem konservativ-evangelikalen Umfeld haben immer auch mit bestimmten Erklärungen des Phänomens Homosexualität zu tun. Zugleich war für Lee klar, dass seine persönliche Erfahrung bestimmte Theorien nicht bestätigt. Dazu zählen die folgenden drei Behauptungen, die er …

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Torn (2) – Der lange Weg zum offenen Wort

Justin Lee erzählt in Torn. Rescuing the Gospel from the Gays-vs.-Christians Debate seine Lebensgeschichte: Er wächst in einem liebevollen Elternhaus und in einer lebendigen, konservativen Gemeinde auf. Er hat Erfolg in der Schule und ist überall beliebt. Sein Lebenstraum ist es unter anderem auch, einmal zu heiraten und seinerseits eine Familie zu gründen. Doch dann …

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Hin- und hergerissen

Rowan Williams hat es empfohlen, Brian McLaren fand es stark, und Tony Campolo hat es zur Pflichtlektüre erklärt: Torn. Rescuing the Gospel from the Gays-vs.-Christians Debate von Justin Lee. Ich werde in den nächsten Wochen den einen oder anderen Erkenntnisgewinn aus der Lektüre hier posten. Bisher war es ein großer Gewinn. Lee schreibt sehr persönlich, …

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Inklusion und Integrität

Ich sitze gerade am Thema der Allianz-Gebetswoche für Donnerstag. Epheser 2,13ff spricht von der Wand der Feindschaft, die durch den Tod Christi eingerissen wurde. Am Kreuz offenbart sich, dass Juden und Heiden gemeinsam den Tod Gottes herbeiführen und daher in gleichem Maße vergebungsbedürftig sind. Es zeigt sich auch, dass das Wissen um Gottes Gesetz Israel …

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Die Angst vor dem Dammbruch (3)

„Wo die Angst vor dem Dammbruch herrscht, ist der Damm gegen die Angst schon gebrochen“ twitterte @trans4mission auf meinen zweiten Blogeintrag unter dieser Überschrift zurück. Worum ging es? Ich hatte in den beiden bisherigen Posts grob skizziert, wie sich evangelikale Identität häufig konstituiert: Als Kontrastverhältnis zur „Welt“ und verweltlichten Christenheit, das sich an bestimmten Punkten …

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Die Angst vor dem „Dammbruch“ (1)

Vor einer Weile wurde ich gefragt, warum das Thema Homosexualität für viele konservative Christen, darunter auch viele Evangelikale, so ein Reizthema ist. Die Verständigung in der Sache scheint dadurch erschwert zu werden, dass jede Bewegung und jeder Perspektivenwechsel einen „Dammbruch“ auslösen könnte – der Begriff fällt in diesem Zusammenhang mit schöner Regelmäßigkeit. Um diese Sorge …

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Sehr bemerkenswert

Da habe ich gestern noch auf ein paar Sätze von Kardinal Woelki zur Sexualethik hingewiesen, und nun lese ich überrascht, dass in den USA kein geringerer als Alan Chambers, Präsident von Exodus International, offenbar schwer am Umdenken ist, was seine bisherige Position zur Therapierbarkeit homosexueller Orientierung angeht. Er distanziert sich von dem Konzept der „reparative …

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Bemerkenswert

Die Zeit zitiert Kardinal Woelki mit der für offizielle katholische Verhältnisse doch bemerkenswerten Aussage: »Ich halte es für vorstellbar, dass dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, wo sie in einer dauerhaften homosexuellen Beziehung leben, dass das in ähnlicher Weise zu heterosexuellen Partnerschaften anzusehen ist.« Woelki bestätigt das Zitat im Interview, bekräftigt zugleich das Bekenntnis der …

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Wenn Schweigen keine Option ist

Unter dem gut gewählten Titel Gefährliche Reinheitsphantasien beschrieb die Süddeutsche letzte Woche, wie Homosexuellen an vielen Orten zunehmend das Leben zur Hölle gemacht wird. Oft ist es eine Mischung aus Populismus und einem verkorksten Nationalbewusstsein, aus der die Diskriminierung erwächst, in Russland etwa: Damit avancieren Homosexuelle – neben Juden und „Kaukasiern“ – endgültig zu einer …

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