Die “Zeit” bringt einen Nachruf auf MTV, das 25 Jahre alt wird. Madonna, so stand schon vor einer Weile zu lesen, lässt ihre Kinder kein MTV gucken. MTV hat sich selbst erledigt, weil es praktisch keine Musikvideos mehr spielt und vor allem weil es progressive Kraft und künstlerischen Anspruch vermissen lässt. Das Fazit fällt ziemlich deutlich aus, aber ich kann es gut nachvollziehen:
… die Clips sehen inzwischen nicht nur aus wie Softpornos, gleichzeitig haben sich auch die Statussymbole auf dem Schirm breit gemacht. Die Maxime der neuen MTV-Videos hat der Erfolgsrapper 50 Cent benannt: „Get rich or die tryin’“; das immer gleiche Bild: Karren, Bikinis, Kohle. War Grunge noch Rebellion (wenn auch kaum politisch motiviert, sondern individuell verzweifelt), trugen die Videos der letzten Jahre systemkonforme Botschaften an die männliche Konsumenten: Kauft Angeberkram und haltet euch willige Mädchen!