Intelligente Verschwendung

Es geht nicht mehr um Vermeidung und Verzicht, sondern um Lebensbejahung und um intelligente Verschwendung. Die Natur produziert unablässig Überfluss, ohne dass es uns schadet. Sie kennt weder Abfall noch Verzicht oder Einschränkungen, sondern bedient sich einfach der richtigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort. Eine vorausschauend handelnde Industriegesellschaft sollte es ihr nachtun.

Michael Braungart in der Zeit Online

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3 Antworten auf „Intelligente Verschwendung“

  1. sehr interessanter artikel. den sprung in diese art neuer industrie- und konsumgesellschaft stelle ich mir jedoch nicht gerade einfach vor. mir gefällt der grundgedanke weil er meiner lebensbejahenden sicht entspricht – nichtsdestotrotz muss sich alles ändern wenn eine solche gesellschaft möglich werden soll.

    ansätze von solchen sich zersetzenden materialien erfreuen mich z.b. an den kompostierbaren tüten unserer windeln die man dann wunderbar als biomüllbeutel verwenden kann.

    etwas verzicht wird es vielleicht trotzdem geben – intelligent die natur zu nutzen würde ich auch im verzehr von saisonalem gemüse sehen, das bedeutet aber ja auch dann darauf verzichten wenn gerade keine saison ist…

  2. Hi,
    Shane Claiborne spricht in seinem Buch „Ich muss verrückt sein so zu leben“ in einer Passage auch davon, dass er als Ausweg aus dem Armutsproblem nicht eine „Theologie des Zuwenig“ sieht – also Verzicht in großem Maße – sondern eine „Theologie des Genug“ und zeichnet ein Bild von einer Gesellschaft, in der jeder das hat, was er zum Leben braucht, was der Zielrichtung des Zitats entspricht.

  3. Das sind hochinteressante Gedanken. Die Industrie geht ja gerade in die genau entgegengesetzte Richtung: Durch Just-in-Time soll Lagerung wo es geht vermieden werden. Engineering-Projekte (kundenangepasste Entwicklungen) ersetzen mancherorts die Forschung und Vorausentwicklung, die sich auch ohne dass jemand gleich dafür Geld zahlt Gedanken macht. Überall geht es eher darum, nur genau das zu tun, was nötig ist, und trotzdem maximal dafür bezahlt zu werden.

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