Eines der Bücher, die mich im Urlaub beschäftigt haben, ist Vincent Donovans “Christianity Rediscovered”. Pater Donovan ging in den 70ern ins heutige Tansania und stellt dort den Bankrott der traditionellen Missionsarbeit fest.
Dann macht er sich auf zu den Massai und spricht mit ihnen ein ganzes Jahr über den christlichen Glauben. Die anderen Missionare hatten alle gesagt, das sei nicht möglich. Als Resultat entsteht eine Kirche unter den Massai, die ihre ganz eigene Schönheit besitzt (mir fällt kein besseres Wort ein, es ist einfach schön zu lesen).
Das andere Wunder ist, dass Donovan das Evangelium selbst neu entdeckt, frei vom kulturellen Ballast westlicher Kirchentümer und frei von der extrem individualistischen Weltsicht unserer Zivilisation.
Donovan spart nicht mit leidenschaftlicher Kritik am katholischen Traditionalismus, Kirchen- und Amtsverständnis, bleibt aber seiner Kirche gegenüber loyal, indem er sich nicht einfach über Regeln und Strukturen hinwegsetzt. Aber auch für Protestanten hat er ein paar kräftige Denkanstöße auf Lager.
Für alle, die heute scheinbar Unmögliches wagen wollen, eine gewinnbringende Lektüre.