Ich hatte ja versprochen, das eine oder andere Highlight aus New Monasticism zum besten zu geben. Gestern ging mir dieser Satz aus dem Kapitel „Tägliches Brot und vergebene Schulden“ noch lange nach:
Wenn wir in der Kirche wirklich zusammen Gottes Familie sind, dann wirkt sich die Entscheidung eines Paares, ein Ferienhaus zu kaufen, auf ihre Beziehung zu der alleinerziehenden Mutter in der Gemeinde aus, die in zwei Jobs arbeitet, um die Miete zu bezahlen und Essen auf den Tisch zu stellen. Es ist schwer vorstellbar, wie sie eine ehrliche Beziehung zu einander haben können, selbst wenn sie zu derselben Gemeinde gehören.
Ich kenne den Rest des Buches nicht, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass oben beschriebenes Beispiel doch ohne größere Verwerfungen funktioniert. Etwa dadurch, dass das Pärchen mit Ferienhaus die alleinerziehende Mutter dort auch mal 2 Wochen kostenlos Urlaub machen lässt 😉
@Ulrich: Wer macht das schon? Und außerdem ist es fast sarkastisch, einer Mama, die 2(!!) Jobs hat für ihre freie Zeit ein Ferienhaus anzubieten. Sie hat keine!! Natürlich kann es auch sein, dass der Neid der alleinerziehenden Mutter das Verhältnis trübt, genauso gut kann es auch so sein, dass ihr das egal ist. Was bleibt ist, dass die Familie zuerst auf sich schaut, mehr als nur für sich sorgt, um dann (wahrscheinlich) zu dieser Mutter zu sagen, ‚tut mir leid, wir haben nix für dich mehr übrig! Aber du darfst ab und zu mal (aber nur, wenn wir das erlauben, gut heißen, nicht selber drin sind und ihr nix kaputtmacht) in unser Ferienhaus gehen! Ach, du hast gar keine Freizeit? Schade, aber wenn doch, meld dich fei, gell?‘
Was Peter hier meint (korrigier mich bitte, wenn ich mich täusche) ist, dass man als Christ eine größere Familie hat, als bisher geplant und das auch bedeuten kann, dass man auf so ein Ferienhaus verzichtet, um lieber in die eigenen Geschwister zu investieren. Krasser Gedanke, weil er den Geldbeutel des Christen angreift^^.
Ja, so hatte ich das Buch auch verstanden. Obwohl natürlich Ulrichs Vorschlag schon mal ein Schritt in die richtige Richtung wäre…
Warum leben wir das so wenig (wenn ich mal pauschalisieren darf)?
Wie kommen wir dorthin?
@Dirk: Anfangen!!! Und zwar in kleinen Schritten. Stetig… Z.B. das eigene Auto öfter mal herleihen, den alten Rechner verschenken statt verkaufen, Leute, die es brauchen, ab und zu zum Essen einladen. In der Gemeinde anbieten, dass man sich auch aus dem Klingelbeutel was rausnehmen darf. Im Supermarkt dem Menschen vor einem, der sichtbar am finanziellen Limit lebt, den Einkauf zahlen. Ganz bewusst auf Luxus verzichten, den man sich locker leisten könnte, um Kapital für andere Zwecke ‚frei‘ zu haben. Letztendlich das eigene Leben öffnen für andere. Ich könnte noch Stunden so weiterschreiben^^
@Stephan:
Ja, schreibe mehr davon!
Hier oder auf Deinem Blog!
Weil es wichtig ist, durch viele Ideen den Impuls für den Alltag zu bekommen!
@ Stephan:
ich geb Dir recht, dass wir unser leben für die „größere Familie“ öffnen sollen. Wichtig find ich auch überhaupt erst mal zu Reden, das Thema ist – auch in der Gemeinde- vor allem wenn Du persönlich betroffen bist ganz schön Tabu behaftet. Es kostet enorme Überwindung zu sagen „wir sind am Limit oder drüber“.
Ich frag mich, ob wir da Möglichkeiten oder Strukturen schaffen können, die es erleichtern Engpässe zu zeigen. Und dann nachhaltige Hilfsmöglichkeiten zu geben.