Am Wochenende fand man in England einen Mann durchnässt am Strand, der nicht sprechen konnte (und offenbar auch nicht schreiben), aber absolut konzertreif Klavier spielt. Er ist jetzt in einer psychiatrischen Klinik und spielt stundenlang – langsam geht es ihm besser.
Wie es scheint, bin ich derzeit nicht der einzige, der Chestertons “Orthodoxy” liest. Die Geschichte hat mich an folgende Passage dort erinnert:
“Wir alle haben in Lehrbüchern, und in der Tat in allen Romanzen, von dem Mann gelesen, der seinen Namen vergessen hat. Der Mann läuft durch die Straßen und kann alles sehen und würdigen; er kann sich nur nicht erinnern, wer er ist. Nun, jeder Mensch ist der Mann in dieser Geschichte. Jeder hat vergessen, wer er ist. Man mag den Kosmos verstehen, aber nie das Ego; das Ich ist weiter weg als jeder Stern. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben; aber dich selbst sollst du nicht kennen. Wir leiden alle unter dem selben mentalen Unglück; wir alle haben unsere Namen vergessen. Wir haben vergessen, was wir wirklich sind. Alles, was wir gesunden Menschenverstand und Rationalität und Pragmatismus und Positivismus nennen, bedeutet nur, dass wir für bestimmte tote Schichten unseres Lebens vergessen, dass wir vergessen haben. Alles, was wir Geist und Kunst und Ekstase nennen, bedeutet nur, dass wir uns für einen furchtbaren Augenblick erinnern, dass wir vergessen.”
“Orthodoxy” (G. K. Chesterton, Ignatius Pr)
Am Wochenende fand man in England einen Mann durchnässt am Strand, der nicht sprechen konnte (und offenbar auch nicht schreiben), aber absolut konzertreif Klavier spielt. Er ist jetzt in einer psychiatrischen Klinik und spielt stundenlang – langsam geht es ihm besser.