Als es in den letzten Wochen so heiß war, haben sich viele nach Abkühlung gesehnt. Hin und wieder streifte uns einer der seltenen Schauer, dann tröpfelte es etwas – und Schluss. Der Regen verdunstete in dem Moment, als er am Boden aufkam.
Gestern beim Erlanger Umweltfest hatten sich viele Gruppen und Organisationen zusammengetan und viele Besucher informiertes sich, diskutierten über Dinge, die man tun könnte und sollt und, ja eigentlich müsste. Und doch fragt man sich nach so einer Aktion, was denn neben bekanntlich selten langlebigen guten Vorsätzen auf Dauer bleibt.
Wir haben hier ja den Luxus, ohne Gefahr für Leib und Leben solche Aktionen machen zu können. Verrückterweise lähmt uns kaum etwas mehr als die Sorge, alles, was wir tun, könne am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Die ganze Mühe vergebens? Mich tröstet da auch die bekannte Geschichte von den Seesternen nicht so richtig. Manchmal überwältigt einen die gewaltige Dimension der sozialen und ökologischen Probleme. Vielleicht brauchen wir nichts so sehr wie Hoffnung.
Was mich tröstet, ist ein Satz wie 1. Korinther 15,58: „…seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.“ Der sagt mir, dass wir die Welt nicht retten werden, sondern Gott, der sie geschaffen hat. Und zugleich, dass alles, was ich als einzelner und wir als Minderheiten dazu beitragen, am Ende zählt: Jede Kilowattstunde Strom, die ich spare, jeder Liter Wasser, der sauber bleibt, jedes Pfund fairer Kaffee, jedes Kleidungsstück, das unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurde, und jeder Flug, auf den ich verzichte.
Und: jedes Gespräch, das ich führe, um anderen den Grund dieser Hoffnung zu erklären und sie sensibel zu machen für die Probleme, aber auch die Möglichkeiten, die wir Menschen haben. Zu denen zählt auch das Gebet, also haben wir gestern am Ende des Umweltfestes mit den Gästen gebetet. Christliche Hoffnung sagt, dass Gott diese Welt mit ihrer Schönheit und dem Reichtum an Arten und Ressourcen geschaffen und uns anvertraut hat. Aber auch, dass ihn jede Form von zerstörtem Leben nicht unberührt lässt. Das bezeugt das Leiden Christi. Und seine Auferstehung, auf die Paulus seine Ermunterung für die Korinther und uns bezieht, sagt, dass Leid und Zerstörung nicht das letzte Wort haben werden. Sondern der Schöpfer, der in seiner Treue und Liebe eines Tages dafür sorgen wird, dass alles gut und heil wird.
Und dass wir von da aus auf unser Leben zurückblicken können und sagen: „Kaum zu glauben, aber es hat sich wirklich und wahrhaftig alles gelohnt!“