Drehbuchklischees

Heute abend habe ich einen dieser Fernsehkrimis gesehen, wo eine Frau nachts aufwacht und durch ihr dunkles Haus wandert, weil sie ein Geräusch gehört hat. Geist? Einbrecher? Wer kann das schon sagen – das macht ja die Spannung aus.

Gardinen flattern, Schatten scheinen sich zu bewegen, die Frau ruft verängstigt “ist da wer?”, während sie von einem dunklen Raum in den nächsten irrt, immer umkreist von der Kamera. Das Schema ist bekannt und offenbar bei Regisseuren beliebt. Ich habe schon hunderte solcher Szenen gesehen.

Aber es ist total unrealistisch. Normale Leute machen einfach das Licht an. (Sie rennen auch nicht mitten auf der Straße, wenn sie von einem Fahrzeug verfolgt werden, sondern werfen sich ins Gebüsch, laufen zwischen parkende Autos oder flüchten in einen Hauseingang). Irgendwann kapiert es vielleicht auch ein Drehbuchautor mal.

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Eine Antwort auf „Drehbuchklischees“

  1. Meine beiden liebsten Drehbuchklischees:
    (1) Nach der großen Schlacht (gegen die Mafia oder die Römer) eilt der Held zu seinem besten Freund, der tödlich getroffen am Boden liegt. Der Freund ist weiß wie die Wand, dafür wabert aus seinem Hals stoßweise das Blut. Er sagt. „Mir ist so kalt.“ Aber was sagt der Held? „Alles wird gut!“ Amerikanischer Optimismus im Extrem…
    (2) Der Protagonist befindet sich auf dem Schreibtisch oder im Bett mit einer fremden Dame in eindeutiger Pose. Die Ehefrau betritt den Raum. Der Protagonist: „Es ist nicht so, wie du denkst!“
    Ach…

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