Benedikt XVI. ist immer für Überraschungen aller Art gut. In einem Artikel des Feuilleton der FAZ über das neue Interviewbuch von Peter Seewald und dem Pontifex findet sich dieses Zitat zur Moderne, vielleicht demnächst ja auch zur kritisch beargwöhnten Postmoderne, falls der Papst das hier nicht auch schon mit gemeint hat. Es ist seine Version des Stichworts „Kontextualisierung“ und eine Mahnung an die Traditionalisten in den eigenen Reihen:
Das Christliche darf nicht zu einer archaischen Schicht werden, die ich irgendwie festhalte und gewissermaßen neben der Modernität lebe. Es ist etwas seltsam Lebendiges, etwas Modernes, das meine gesamte Modernität durchformt und gestaltet – und sie insofern regelrecht umarmt.
…und bei diesem Papst dürfen wir sicher sein, dass es keine freie Übersetzung ist, sondern Originalsprache. 🙂
Das ganze Buch ist ziemlich lohnenswert – habe es gestern und heute geradezu verschlungen… Hier (http://ulrichs-notizen.blogspot.com/2010/11/papst-lesen-lohnt.html) noch ein paar Zitate, die nicht bereits in Tageszeitungen vorabgedruckt wurden.