Eine Urnenbeisetzung letzte Woche. Die Februarsonne wärmt die Gesichter. Schneeglöckchen recken sich ihr entgegen. Auf den Pfützen am Boden schwimmt noch das Eis der letzten Nacht.
Wir versammeln uns um das Grab. Und mit uns ein Buchfink. Er sitzt direkt über uns, ungewohnt nahe, auf dem Zweig einer Tanne.
Und dann singt das kleine Wesen aus vollen Hals. Inzwischen sind alle Worte gesagt und alle Blumen abgelegt. Als letzte steht die Witwe des Verstorbenen noch da. Sie lauscht dem fröhlichen Gezwitscher, und dann schaut sie auf und sagt: „Wie schön er singt. Als hätte ihn jemand bestellt“.
Und auch ich denke mir: Den kleinen Musikanten hat uns einer geschickt. Und er hat mit seiner Lebensfreude die Herzen erreicht.