Das “Gebetswunder”

Wir hatten immer das Gefühl, dass Beten nicht die große Stärke unserer Gemeinde ist. Als ein kleines Team sich für eine Woche 24-7 Gebet stark machte, waren meine Erwartungen nicht sehr groß. Und nun füllen sich die Stunden spielend, Halbzeit ist längst vorbei und – noch wichtiger! – alle, die ich bisher gesprochen habe, haben es als sehr gut empfunden. Heute spät abends bin ich selbst wieder dran. Leere “Slots” gibt es erst wieder übermorgen.

Nun kann man sagen, dass es nachts im Sommer sicher leichter ist als im Winter, dass so kurz vor den Ferien Leute vielleicht mehr Zeit haben, aber das hieße schon wieder, das Erfreuliche zu klein zu reden. Also versuche ich es mal anders herum: Es war offenbar Gottes Führung im Spiel, und die gelungene Gestaltung des Raumes (Danke, Martina und Florian!) hat ihr übriges getan und viele zusätzlich inspiriert. Man bekommt Anregungen und bleibt doch frei in der Art, wie und wofür man betet. Auf einmal hat alles eine Leichtigkeit, ohne dass es auf Kosten der Tiefe geht.

Ich bin eines Besseren belehrt worden und lehne mich wohl kaum zu weit aus dem Fenster, wenn ich jetzt mal vermute, dass das ein Anfang war und wir das irgendwann wiederholen. Hoffentlich nicht erst im nächsten Sommer…

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Sand in der Kurve…

… und eine ausgeleierte Federgabel am Rad (hätte ich längst ersetzen sollen, ich war gewarnt) haben mich gestern abend auf dem Heimweg vom Bad recht unsanft zu Boden gehen lassen. Schmerzhafte Zerrungen in der Wade, im Unterarm, und ein paar der leichten Bekleidung geschuldete Abschürfungen sorgen nun für eine zeitweise Unterbrechung der Badesaison.

Wenigstens die Rübe hat nichts abbekommen. Martina meint, ich sollte mir mal einen Helm leisten, bei meinem Tempo. Muss mich noch gewöhnen an den Gedanken. Ich fühle mich eh wie ein Halbinvalide: Am Freitag gehe ich das erste Mal in meinem Leben zum Augenarzt. Könnte gut sein, dass ich es mit einer Lesebrille zu tun bekomme.

Bevor es jemand von Euch als Kommentar schreibt: Ja, es sieht so aus, als wäre Eitelkeit meine “Baustelle”.

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Dahingeschmolzen

Kerzen haben bei diesen Temperaturen nur im Schatten eine Chance. Diese haben wir auf der Dachterasse vergessen. Noch schlimmer erging es ihrer wesentlich schlankeren Vorgängerin, die sich in eine Pfütze auflöste. Wenigstens ist jetzt unser Tisch frisch eingelassen.

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Was lässt mich noch dahin schmelzen? Wie wär’s mit diesem Augenaufschlag…

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Nektarinen

Wer ist eigentlich für diese Züchtung verantwortlich? Sie sind wirklich nett anzusehen. Immer wieder einmal unternehme ich daher einen neuen Versuch und will eine Nektarine essen. Entweder ist sie noch steinhart und sauer. Oder sie ist saftig und süß, aber weder im einen noch im anderen Fall löst sich das Fruchtfleisch vom Kern (wie bei Pfirsichen und Aprikosen) und es gibt ein Getropfe und Geklebe ohne Ende.

Aber bestimmt geht’s nur mir so.

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plakative Fehlpässe

In der Erlanger Bahnhofsunterführung hängt ein Plakat, auf dem steht “Jesus ich vertraue dir”. Dazu im Nazarenerstil ein blasser, schmalzgelockter, bärtiger Jesus in ein Bettlaken gehüllt. Er scheint etwas leidenschaftslos zu leuchten. Alan Hirsch würde sagen, der verlässt die Kirche nie.

Dem soll ich also vertrauen? Ich muss gar nicht in die Haut der “ungläubigen” Adressaten solch frommer Werbung versetzen: Das wäre nicht der Typ, mit dem ich über Geld- oder Beziehungsprobleme reden wollte, nicht die Art Mensch, die ich eines Tages zu werden hoffe und träume.

Schlimmer: Es ist nicht der Jesus der Evangelien (jawoll – nicht einmal der des Johannes, der so lange Reden hält…), der Menschenaufläufe hervorruft, bei den Zöllnern zu Tisch sitzt, sich von einer Prostituierten die Füße salben lässt und sich mit dem irritierten Establishment anlegt.

Nein, diesem Jesus vertraue ich nicht. Und das ist gut so…

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Geht’s noch?

Kundenalltag im Serviceparadies Deutschland: Weil der Stichtag auf ein Wochenende fiel, wurde der Dauerauftrag für die Firma Techem Energiecontracting in Eschborn verspätet ausgeführt. Was dazu führte, dass man mir umgehend eine Zahlungserinnerung schickte.

Sie ging am 22. Juni raus, lag am Freitag, den 23. Juni, nachmittags im Briefkasten und forderte den Zahlungseingang (!) bis zum 26. Juni. Was schlicht unmöglich war, weil (wieder) ein Wochenende dazwischen lag. Dafür wurde angesichts der astronomischen Schuldenlast von etwa 40 Euro mit Inkasso gedroht und auf die damit verbundenen Unannehmlichkeiten und Kosten verwiesen.

Natürlich hat meine irritierte und empörte Rückfrage bei der Service-Hotline die falsche Person erwischt. Meine Zahlung war, als der Brief das Haus verließ, längst eingegangen, aber das hatte niemand für erwähnenswert gehalten. Die Schreiben, sagte mir die nette Dame, haben andere zu verantworten, die Computerprogramme haben auch andere geschrieben. Außerdem haben deutsche Energieversorger langfristige Knebelverträge – wozu sich da um ein gutes Verhältnis zu seinen Kunden mühen? Die Techem Homepage meldet zum Stichwort “Beschwerde”: Die Suche ergab keine Treffer. Bitte achten Sie auf die korrekte Schreibweise der Wörter.

Oder hat man etwa bei Techem klammheimlich das Wochenende abgeschafft, um mehr Geld zu verdienen?

Nachtrag: Sie haben tatsächlich angerufen, sich entschuldigt und wollen den Fehler abstellen (!)

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Umgekehrte Prioritäten

Während im Normalfall meine familiären Pflichten sich um meine Arbeit herum gruppieren – auch wenn die in mancher Hinsicht flexibler ist als viele andere Jobs – hat sich das diese Woche umgekehrt. Martina ist fünf Tage weg und nun stehen Essen kochen, Küche aufräumen, Hilfe bei den Hausaufgaben, Taxidienste, Einkaufen und Krankenpflege (Manuel hat Fieber) auf dem Plan.

Für Arbeit bleibt auch noch Zeit, ich habe ein paar Tage frei genommen und verteile alles über die ganze Woche, aber jetzt arbeite ich, wenn ich vom Rest mal Luft habe. Eigentlich eine gute Erfahrung – aber es ist ja auch erst der zweite Tag.

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Dicke Lippe

Ich hatte zwischenzeitlich schon Sorge, dass ich heute nicht predigen können würde: Gestern war ich recht flott mit dem Rad unterwegs, als ich mit einer – ebenfalls mit hohem Tempo entgegen kommenden – Biene oder Wespe zusammenstieß. Das Tier touchierte meine Unterlippe (ein Glück, dass es nicht in den Mund flog…), nicht ohne einen schmerzhaften Stich zu hinterlassen. Die Wunde lag ja günstig zum Aussaugen während der Fahrt, aber heute morgen war die Lippe dann doch wieder dick. Trotzdem – es hätte schlimmer kommen können.

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Mein Höhlengleichnis

Gestern waren wir zu viert in der Schönsteinhöhle. Ein eindrückliches Erlebnis: atemberaubende Tropfsteinformationen, glitschige Kletterpartien, schließlich auf dem Bauch durch den Schlamm robben. Zwischendurch habe ich fast einmal den Koller bekommen, aber Thomas war ein guter Führer. Alleine hätte ich mich hoffnungslos verfranst. Weil er so viel Ruhe ausgestrahlt hat und mir glaubhaft versicherte, dass hinter einer unangenehmen Kriechpassage ein lohnenswertes Ziel (oder der Rückweg) zum Eingang lag, habe ich meine eigenen Widerstände überwinden können.

Beim Nachdenken hinterher fiel mir auf, dass es Lebenssituationen gibt, wo es wie in einer Höhle zugeht, aber ganz unplatonisch: Der größte Fehler, den man machen kann, ist es allein zu versuchen. Die Gefahr, sich zu verirren, in “ein Loch zu fallen”, stecken zu bleiben oder (noch wahrscheinlicher) durchzudrehen ist erheblich. Also brauche ich jemanden, der ruhig bleibt, der den Weg kennt, der selbst die Engpässe durchgestanden hat und weiß, dass dahinter ein weiter Raum liegt. Dann kann ich meine Angst und Fluchtgedanken herunterschlucken und mich auf das konzentrieren, was vor mir liegt, und es wird schließlich eine gute Erfahrung.

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Spirit of Siemens

Gestern abend haben wir uns im Möhrendorfer Mühlentheater bei “Werners Erben” amüsiert. Dort wurde der “Siemensgeist” eindringlich beschworen (nein, nicht im okkulten Sinn…) und die Luft aus dem Magagement-Chinesisch abgelassen. Der Altersdurchschnitt war zwar recht hoch, aber der Stimmung tat es keinen Abbruch, die steigerte sich im Verlauf des Abends.

Heute las ich dann den zweiten Teil von “Beraten und Verkauft” in der SZ, das schlug in eine ähnliche Kerbe, nur ist es eben kein Kabarett, sondern Realität. Und eine Geschichte aus einem Tischgespräch mit einem “Insider” zum Thema Umgang mit Scheidung unter Führungskräften von gestern geht mir noch nach, die alle Persiflagen der “Erben” in den Schatten stellte. Man kann wohl gar nicht genug übertreiben.

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So viele Sechser

Während sich Heiratswillige heute auf den Standesämtern drängeln und werdende Eltern hoffen, dass der Sprössling es noch vor Mitternacht ans Licht der Welt oder des Kreißsaales schafft, hat meine Mutter das seltene Kunststück geschafft, am 06.06.06 exakt 66 Jahre alt zu werden.

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Andere Geburtstagskinder heute sind Thomas Mann (*1875) und Björn Borg (*1956) -und unsere Zwillinge Manuel und Micha! Besondere Tage – besondere Menschen 🙂
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Pyrrhussieg

Nach einer Rauferei mit meinem halbstarken Sohn gestern ist meine ganze Nackenpartie lädiert und ich kann den Kopf nur mit Mühe hoch halten. Ich hatte vergessen, dass „nicht richtig stark“ in diesem Fall trotzdem „richtig schwer“ bedeutet; er hatte sich mit seinem vollen Gewicht auf mich gelegt, als ich arglos da saß. Da er aber eben doch nur halb stark ist, verlor er den anschließenden Kampf, einschließlich Revanche. Nur nützt mir das heute wenig…

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Kreatives Neinsagen

Gestern bekam ich einen Anruf mit der Bitte, mir kurzfristig für ein bestimmtes Projekt etwas Kreatives einfallen zu lassen. Es war mir dann einfach zu viel Druck und ich habe abgesagt. Ein gutes Gefühl, weil mein Katalog unvollendeter Dinge schon groß genug ist.

Am Abend dann habe ich mich hingesetzt ohne an etwas besonderes zu denken und – plopp! – da war der Einfall. Jetzt bringe ich die Sache im übertragenen Sinne zu Papier (zu Platte müsste man eigentlich sagen) und es macht sogar Spaß.

Ich sollte öfter nein sagen. Es macht mich kreativer, wenn ich mal nichts schaffen muss.

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Uns fällt die Decke auf den Kopf…

Die Angst der Gallier vor dem Himmel, der ihnen auf den Kopf fallen könnte, wurde heute mitten im Gottesdienst ganz plastisch nachvollziehbar. Etwaige Predigtschläfer wurden unsanft unterbrochen, denn rund zwei Quadratmeter Stuck lösten sich von der Decke und fielen zum Glück so herab, dass nach meinem augenblicklichen Wissensstand mehrere Erwachsene (danke, Gernot, für die Info!) blaue Flecken oder Prellungen und ein Baby einen Kratzer am Kopf davontrugen. Eine Person hatte eine Platzwunde am Kopf. Alles in allem trotzdem Grund, Gott dankbar zu sein für die Bewahrung. Da hätte sehr viel mehr und Schlimmeres passieren können. Ein bis zwei Kilo Gips und Mörtel aus 8m Höhe hätte auch tödlich sein können, gerade bei den Kleinen.

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