Eigentlich hat die Atheisten-Buskampagne schon viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die unterschiedlichen Reaktionen aus dem christlichen Lager haben sicher auch dazu beigetragen, öffentlichen Resonanzboden verstärken: Plötzlich können sich die Initiatoren legitim als Stimme der 30 Millionen Konfessionslosen darstellen, die sie vermutlich gar nicht sind.
Trotzdem frage ich mich: Kann man ernsthaft behaupten, der öffentliche Gegenwind für Christen habe sich verschärft, wenn hierzulande (im Gegensatz zu Großbritannien und Spanien) bislang alle öffentlichen Verkehrsbetriebe es ablehnten, die Buswerbung anzunehmen, während Christen dort bisher jedenfalls fleißig werben durften? Die Buskampagne verschlingt das Monster-Budget von 45.000 Euro, wie die Website aktuell ausweist (nur als Vergleich: wir haben als Gemeinde alleine 35.000 Euro für ein Gemeindehaus in der Türkei zusammen gelegt).
Es ist sicher eine legitime Reaktion, die Atheisten mit einem eigenen Bus zu begleiten. Der Slogan von Campus für Christus „Und wenn es ihn doch gibt?“ ist dabei sicher um Klassen besser als die katholische Antwort aus Dortmund: „Keine Sorge, es gibt Gott. Schönen Tag“ – ist denn Gott bitteschön nur der Garant dafür, dass unser Leben wie gehabt weiter läuft? Oder müssten wir, wenn wir seine Existenz ernst nähmen, uns nicht wirklich ein paar ernste Gedanken machen?
Aber noch einmal die Frage: Ist es wirklich sinnvoll, dass wir uns an diese Sache dranhängen, in welcher Form auch immer? Und warum stürzen sich so viele bereitwillig auf Grüppchen wie diese gläubigen Atheisten und verschiedene Sekten? Könnte man nicht etwa ebensgut oder gar mit noch mehr guten Gründen vor der Zentrale von RTL protestieren, deren mediale Opiate Menschen rund um die Uhr in einem spirituellen Wachkoma halten, gegen den die Diskussion mit den Atheisten schon die reinste Erweckung wäre?
Ich finde den unfreiwillig religiösen Charakter der Atheismusmission ja eher amüsant. Vielleicht sollte man auf diesen Widerspruch einfach mit etwas Humor hinweisen, so wie die SZ das tut.
Sehr poentiert. Ich sah sofort Marcel Reich-Ranicki vor meinem geistigen Auge, wie er für das Interview von Vanityfair vor den Haufen geschrotteter TVs sass:
http://www.vanityfair.de/popup/12055/ACR/0/0/
Gruß
Ich hab die Leute die im SZ Artikel erwähnt wurden, in Mannheim gesehen. Es war einfach nur unfreiwillig komisch , ehrlich ausgerechnet in Mannheim die Hauptstadt des Desinteresses !
Im übrigen haben beide Seiten net davor zurückgeschreckt alle Vorurteile zu bedienen (Atheist : schwarz gekleideter Mitzwanziger mit schulterlangen gescheitelten Haaren, Christen : der vergnügliche Opa von nebenan). War sehr lustig , nur ich wollt was essen und das war mir dann doch wichtiger !
Ich denke es geht nicht so sehr um die Frage, ob Atheisten oder Christen Werbung bei Verkehrsbetrieben machen sollen oder nicht. Dass da manche Christen sich aufregen, finde ich teilweise nur peinlich. Die Atheisten kommen gerne mit der Mitleidshaltung, wie böse man ihnen mitgespielt habe.
Aber bei der Gottkennen Buskampagne ging es darum das aufzunehmen, was eh schon ein Thema ist. Im Grunde sind es Aussagen, die in unserer Gesellschaft sich breit gemacht haben, wie z.B. „Für einen modernen aufgeklärten Menschen ist Glaube nicht mehr relevant, wer noch an Gott glaubt ist dumm.“ Diese Meinung sehe ich immer wieder an Schule, an Uni (wahrscheinlich im Osten noch mehr als im Westen), aber die meisten Auftritte kirchlicher Vertreter in den Medien bestätigen genau diese Meinung.
Die beiden Busse machen wirklich gut deutlich, dass es um unterschiedliche religiöse Ansichten geht, auch beim Atheismus.
Es gibt die Chance, dass Christen positiv das Thema aufgreifen, nicht weil sie gegen jemanden sind, sondern für ein mutiges öffentliches Bekenntnis.
Allemal besser auf jeden Fall, als sich in der typisch christlichen Zuschauerrolle zu befinden, das lustig zu empfinden, selber aber rauszuhalten, weil das Essen wichtiger ist.
@ Uli: Die Leute, die nur ans Essen denken, stellen sich solche Fragen, wie wir sie hier besprechen, in der Regel gar nicht. Aber ich habe sie gerade unter sehr engagierten Leuten gefunden.
Es geht auch nicht darum, das Engagement von Campus madig zu machen, sondern um zwei Fragen: Erstens, ob die Bedrohung durch diese Art Atheismus überschätzt wird, und zweitens, ob wir Reaktionen nicht auch daran messen sollten, ob wir uns das umgekehrt auch so wünschen würden (Anti-Kirchentage, Anti-ProChrist etc., gibt es ja z.T. schon) bzw. ob man sich mit dem Stil der Auseinandersetzung Möglichkeiten verbaut – dann darf eben gar keiner mehr werben, weder Christen noch Atheisten, sagen die Berliner Verkehrsbetriebe. Was wäre also, wenn das Gebot „weltanschaulicher Neutralität“ (was auch immer das sein soll…) nun für Messezentren und Hallen gälte, so wie Ihr es an der Uni zum Teil ja schon erlebt?
Ist ja lustig, dass hier gerade RTL erwähnt wird… die früher immer wieder mal zwischendurch Bibelzitate gebracht hatben, weil Ex-Chef Thoma gläubig ist.
Abgesehen davon finde ich das „Dranhängen“ auch nicht so eine super Idee. Das hat doch schon wieder diesen Charakter des Penetranten, leicht nervigen, andere Leute nicht in Ruhe lassen Könnens… und dass ausgerechnet in Deutschland, wo Kindertagesstättenförderungspolitik, Ladenschlussgesetze etc. durch eine kirchentreue Lobby bekämpft werden, Städte sich weigern, Atheistenslogans auf Busse zu drucken, spricht auch weniger fürs Christentum als vielmehr für die Macht, die konservative Kirchgänger bei uns hat und ist somit leider eher Argument, das die Kirchgegner unterstützt, und nicht gegen sie. Mehr Dialog wäre doch wünschenswert und würde Christen gut zu Gesicht stehen. Ein wirklich freier Entscheidungswille zum Glauben, das wäre doch im christlichen Sinne, nicht dieser uralte Gruppendruck, der bei uns v.a. auf dem Land noch teilweise herrscht. Diskurs über den Glauben. Menschen, die sich Gedanken machen. Insofern wünschte ich mir mehr Aufmerksamkeit für die Atheistenkampagne und weniger Aufregung…
Tausche „hat“ gegen „haben“ in meinem Kommentar! Blöde Schachtelsätze 😉
@Peter: zu deinen zwei Punkten:
1: Überschätzung des Atheismus: bestimmt nicht, ich empfinde es nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance. Dieser moderne Atheismus identifiziert sich eben durch eine starke Anti Haltung. Die meisten Kirchenleute scheinen aber nicht erkannt zu haben, dass es um viel grundsätzlichere Fragen geht, ob nun christliche Werbung noch erlaubt ist. Sondern darum ob in einem säkularen modernen Staat überhaupt ein bekennendes Christsein noch akzeptabel ist. Diese Diskussion ist in den betreffenden Orten schon längst im Gange, nur dass die meisten Christen, das noch gar nicht bemerkt haben, weil sie lieber in ihren frommen sicheren Burgen stecken.
2.: Wenn das nur eine Anti Reaktion wäre, würde ich Dir recht geben. Aber das ist es je gerade nicht, sondern es ist eine Einmischung in eine bereits bestehende öffentliche Diskussion.
Das Risiko, dass dies negative Folgen haben könnte gibt es eh schon. Wenn Verkehrsbetriebe christliche Werbung nun ablehnen, dann sicherlich weniger wegen dem Gottkennen Bus, sondern weil die Atheismuskampagne die Ablehnung, die sie erfahren haben, ausschlachten konnten.
Christen sind eben gerade gefordert einmal mutig und nachvollziehbar zu begründen, warum ihr Glaube für unsere Gesellschaft relevant sein soll.
@Antje: verstehe dich nicht: Wenn du diese Busse sehen würdest, dann müsstest Du merken, dass die Christen gerade diesen Dialog suchen. Dort wo beide Standpunkte bekannt werden, kann der freie Entscheidungswille entstehen.
Dass dies – zumindest teilweise – geschieht zeigt ein Artikel in der Karlsruher Zeitung:
http://www.ka-news.de/nachrichten/karlsruhe/Karlsruhe-Atheismus-Buskampagne-Christenbus;art6066,217178
Dafür sollten wir eintreten: Für einen offenen fundierten respektvollen Dialog. Wir brauchen keine linken Methoden (in dem atheistische Werbung bekämpft wird). Wenn aber über Glauben und Gott gesprochen wird, dann haben wir das Recht und die Pflicht mitzureden.
Für eine bestimmte Weltanschauung kann es nicht nur ein Ja oder Nein geben. Wichtig ist es, eine zu haben, diese zu vertreten, daß diese gut für die und den Menschen ist, daß sie hilft.
Hier wird nur gezeigt, daß die eigene Anschauung der Welt die Bestimmung an sich sei. Ob nun mit Bus oder Plakat: Wenn sie nicht zur Lebensbedrohung der Menschen wird /genutz wird, kann es in Ordnung sein.
Dialog wäre die richtige Richtung, würde der Selbstbesinnung gut tun.
Reklame ist hier wie bei der Wahl: Aufgespießte Bilder mit sinnlosen Bezeichnungen, die zu nichts führen können. Wer sich aus irgendwelchen Gründen über den anderen erhebt, schwebt nicht immer über den Dingen, er drückt den anderen nieder.
Freiheit dem Denken.
Genadi Solin
Sehr cool, Peter – besonders die Erweckung durch Diskussionen mit Atheisten! Sicher hast du Recht was die christliche Meinungsmache angeht (nur weil die passenden Leute gegen einen sind heißt das noch lange nicht, dass man richtig liegt). Trotzdem hat die ganze Atheismus-Debatte für mich etwas Anachronistisches aus den Tagen, wo man noch über intellektuelle Wahrheiten gestritten hat. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass auch bei erklärten Atheisten der Grund für ihre Überzeugungen viel häufiger ein biographischer als ein intellektueller ist…
@ Pixelpastor: Vermutlich schon, wenn man manchen Beschreibungen in der Presse folgt. Da werden (wie im Grunde schon bei Dawkins auch) weniger intellektuelle Diskussionen geführt als eher ziemlich deftige Klischees traktiert von atheistischer Seite. Und Gleichgesinnte sammeln sich für ein Wir-Gefühl. Wäre ich jetzt Agnostiker, warum sollte ich da hingehen? Die meisten leiden ja ganz und gar nicht unter der Vorstellung, dass es Gott gibt, und haben nicht das Gefühl, er mischt sich ungefragt in ihr Leben ein – also fühlen sie sich vom Evangelium der Atheisten auch nicht befreit. Eher noch, dass viele Gott gern fragen würden, woher das Leid kommt und was die Zukunft bringt. Oder dass sie manche nervigen Christen gerne los wären. Aber das kennen wir ja auch…
Gestern haben war der Buß in München.
Wir Christen haben ihn geputzt.
Das hat sogar die Presse mit bekommen.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/490/472019/text/
Gut ist es im Gespräch zu bleiben.
so ist es richtig
Gestern war der Buß in München.
Wir Christen haben ihn geputzt.
Das hat sogar die Presse mit bekommen.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/490/472019/text/
Gut ist es im Gespräch zu bleiben.
@ Peter: also da interessiert mich jetzt, welchen Bus Ihr denn geputzt habt – den der Atheisten (oder wenigstens beide)? Das wäre doch mal ein Statement…
Es scheint fruchtbare, fröhliche Dialoge zu geben – was will man mehr?
Jedenfalls lese ich den Artikel der süddeutschen so und auch hier im Blog wird nicht angenommen, dass Glaube und Religion automatisch auch Unterdrückung bedeutet.
Den der Atheisten haben wir geputzt.
Die erste Frage war natürlich warum und wieso etc.
Unsere Antwort war wir wollen euch nicht beschimpfen wie es in verschiedenen Orten passiert ist.
Das Bild von Christen revidieren etc.
Dan kam noch die Frage nach unserer Drogenarbeit ob wir nur unter schwachen und Abhängige unsere Schäfflein suchen.
Unsere Antwort war dies ist nur ein Teil unserer Sozialarbeit.
Nur kritischen Punkte wurden abgefragt.
Wir ließen nichts offen.
Auch die Presse hat das alles sehr positiv aufgenommen.
Starkes Zeichen und super Idee, Peter!
coole Sache, ich glaub ich werd mich mal informieren wann der Bus hier ist und das mal bei uns im Hauskreis vorscholagen! Das ist echt ne tolle Sache! Und das mein ich jtzt nicht weil „man da ja dann alle ganz toll bekehren könnte“ – es ist einfach nur göttlich (im wahren wortsinn)!
Eine Reaktion, die sich gewaschen hat 😉
Es ist interessant, wie Pixelpastor meinte, ist tatsächlich der Beweggrund für die Buskampagne in England vor allem ein biografischer, nämlich negative Erfahrungen mit religiösen Menschen: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=9&item=3371
Der missionarische Atheismus kommt einem schon schräg vor, da wir ja bereits wirklich in einer weitgehend säkularen Kultur leben. Mir scheint es ist eher ein GEGEN etwas, als ein FÜR etwas. Ich sehe das nicht als Angriff auf Gott, sondern auf Religion. Als Christen sollten wir dem gelassenerer gegenüberstehen, da wir nicht eine Religion zu verteidigen haben. Das kommt aber offensichtlich nur sehr schlecht rüber.
Hatte kürzlich einen Fernsehredakteuer (kleiner Sender) am Apparat, der jemanden für eine Diskussionsrunde mit dem Hauptakteuer der Buskampagne suchte. Einen jungen Christen, der diese Atheisten-Sache so richtig mies findet und bereit wäre, sich in einer Talkrunde zu positionieren. Musste ablehnen, da ich die Aktion nicht wirklich bedenklich finde (und so jung ja auch nicht mehr bin). Und ich war sehr stolz auf ein paar Würzburger Leiter, die ich daraufhin angefragt habe, ob sie ihrerseits ins Fernsehn wollen (hatte ich dem sehr netten Redakteur angeboten) – keiner wollte mitmachen, weil keiner die Aktion so richtig kacke finden kann.
Dass wir Frommen solche Bustouren nicht etwas lockerer sehen können und gleich Gegenmaßnahmen ergreifen, hat nur drei Effekte: es bringt dem Bus mehr Publicity, befriedigt die heimlich Hoffnung der Akteuere und bestätigt unser Imgage, dass wir Christen nämlich nicht wirklich daran glauben, dass sich Gott ganz gut selbst verteidigen kann und dass solche Aktionen dem Reich Gottes in unserem Land – würde man sie einfach ungestört machen lassen – nicht im Geringsten schaden können.
nachtrag – die „wir-waschen-euren-bus-aktion“ ist geil!
Christoph: Ich weiß nicht, ob Du wirklich mal mitbekommen hast, was bei der Busaktion gelaufen ist. Nämlich, dass es gerade keine Gegenaktion war. Auch wenn manche Medien das gerne so darstellen, weil sie immer eher die Sensation darstellen. Dass sie lieber die Meckerer suchen ist nun mal so, Fakt ist aber, dass sie die eben hier das kaum gefunden haben.
Ob das nun dem Atheistenbus mehr Publicity bringt, oder Gott sich selber verteidigen kann, ist deine Meinung. Es gibt sehr gute Gründe, dass auch anders zu sehen.
Ich habe hier selber erlebt, wie viele Christen auf der Straße waren, eine tolle Atmosphäre herrschte und die Gelegenheit zum fröhlichen Bekenntnis genutzt wurde. Solche Aktionen, wie das Buswaschen waren typisch. Kaffee und Kuchen wurden oft geteilt – gerade von den Christen ging viel Lockerheit aus, von den Atheisten nicht immer.
Ich sehe aber auch, wie manche Christen sich mächtig reingegeben haben und viel Herz und Kraft für ein gutes Zeugnis gegeben haben. Und denen gegenüber finde es einfach blöde, wenn man ihren Einsatz nur als „fromme Gegenmaßnahmen“ bezeichnet. Dann entweder was Besseres selber tun, oder einfach mal zurückhalten.
@uli ich hatte eigentlich keine bestimmte – von der bus-aktion ausgelöste – christliche aktion im fokus, sondern mehr das typische phänomen, dass die christliche szene immer dann mit leidenschaft aktiv wird, wenn ihnen jemand ans bein pinkelt. eine leidenschaft, die ohne solche provokation aber wenig zu sehen ist.
meine große sorge ist, dass evangelikale christen in der gesellschaft mittlerweile nur noch mit mit den dingen in verbindung gebracht werden, GEGEN die sie sind. Wir gelten als intolerant, schwulenfeindlich, evolutionsgegner, antiislamisch, sex-vor-der-ehe-ablehnend, fundamentalistisch. Mir machen Busaktion, auf den Gott für tot erklärt wird, viel weniger Sorge als Christen, die (ungewollt) dieses „falsche“ Bild von Christsein in der Gesellschaft verstärken.
Mir würde gefallen, wenn die Frommen in den Medien dadurch auffallen würden, dass sie die Sache mit Humor nehmen und die Atheisten für ihren Mut loben, zu einer recht antiquierten Ansicht heute noch so mutig zu stehen.
noch ein gedanke:
das ganze findet ja statt in einer zeit, in der viele schon einen eisigen wind der christenverfolgung durch deutschland wehen sehen und irgendwie scheinen mir viele reaktionen auf solch offen publizierten atheismus von ANGST generiert. angst, dass uns die felle wegschwimmen, wenn wir den Menschen nicht schnell sagen, dass das ganz nicht war ist, was die da über unseren gott behaupten. als ob unsere felle noch da wären. bei den atheisten sind sie allerdings auch nicht. 🙂
letztlich bin ich froh, dass man mit einem bus mit atheistischen aufdruck durch unser land fahren darf. wäre es anders,
gäbe es keine freiheit (ein sehr sehr christlicher wert).
ums klar zu stellen:
initiative christen, die den dialog mit den atheisten-aktivisten suchen, finde ich klasse. ich bin sicher, jesus wäre auch bei diesem bus vorbeigeschlendert und hätte lange mit den menschen geredet.
ob er aber seinerseits eine jesus-kampagne gestartet hätte? ich weiß nicht.
ich frage mich, ob die gesellschaft das als dialog oder nicht eben doch als gegendemo wahrnimmt.
@ Uli: Nachdem Du den Charakter der Gegenaktion so bestreitest, lass uns doch nochmal die Fakten klarstellen. So wie ich es mitbekommen habe, hatten die Atheisten die Idee mit dem Bus und der Christenbus hat nachgezogen. Und die Route planen die Atheisten, der Christenbus folgt. Das spricht doch eine deutliche Sprache, oder?
Die Zeit hat gezeigt und zeigt, daß die Gegenwart nur ein Teil von ihr ist. Die Religionen sind eine Art abgeschlossene Zeit. Sie tuen sich schwer mit gegenwärtigem, mit Reaktionen auf Neues. Solche Busaktionen haben nur Sinn, wenn sie zumindest eine Seite voranbringen. Ich will nicht sagen, daß einer gewinnt und einer verliert. Zukünftig hat aber eine Seite mehr davon als die andere.
Wer sein Ziel konkret ansteuert, hat immer Mitfahrer, baut einen Gegenspieler auf. Die einen wollen weiter, die anderen nur weg. Würde die Aktion zu einem besseren Miteinander führen, uns weiterbringen, wäre es gut.
Kann einer dem anderen Luft zum Atmen gönnen?
Ingo Daniels
@Christoph: Ich stimme Dir mit der Einschätzung zu den Christen zu, dass sie oftmals nur aus der Defensive kommen. Bei dieser Aktion war glaube ich nicht mehr die Frage, ob Christen wahrgenommen werden, sondern wie. Denn es war etwas, das sich eben gegen Christen gerichtet und die Öffentlichkeit gesucht hat. Mit dem gottkennen Bus wurde eine Aktion gestartet, die deutlich machte, dass es nicht gegen Atheisten geht, aber für Gott.
Du kannst ja die statements der Veranstalter lesen, dann wirst Du sehen, dass Angst nicht die Quelle war.
Die Gefahr der Negativdarstellung haben wir immer. Du hast ja selber erlebt, dass Medien oftmals schon mit der Zielvorgabe rangehen ein negatives oder bestimmtes Bild von Christen zu bringen.
Wenn ich vergleiche, wie das allgemeine Medienecho sonst über die Christen ist, dann war das hier – zumindest bislang – schon besser.
@Peter: Es ist richtig, dass die Atheisten die Idee hatten und die Städte ausgesucht haben (abgesehen davon, dass die Christen noch ein paar mehr machten). So gesehen haben sich Christen drangehängt. Aber der Charakter, dass es nicht gegen die Atheisten ging, wurde meiner Beobachtung nach immer wieder deutlich. Im Gegenteil die ironische und freundliche Art hat immer wieder für interessante Begegnungen gesorgt.
Ich würde mir einfach wünschen, dass Christen den Ball nach der Aktion aufnehmen und eintreten für was und nicht gegen was sie sind.
Uli – dann sind wir einer Meinung. Muss zugeben, dass ich weder dem einen noch dem anderen Bus je begegnet bin bislang.