Bemerkenswerte Selbstkritik

Vor ein paar Wochen lief Töte zuerst auf Arte und in der ARD. In den letzten Tagen hatte ich zwischendurch Zeit, die Aufnahme in mehreren Etappen anzusehen. Der Film dokumentiert die Geschichte des Schin Bet, Israels Inlandsgeheimdienst, und dessen unbarmherzigen Kampf gegen den Terror – den palästinensischen zumindest, denn militante jüdische Fanatiker wurden vom Parlament nach kurzer Haft begnadigt.

Dabei kommen mehrere ehemalige Chefs zu Wort, die wenig Gutes über die Besatzungspolitik ihres Staates zu sagen haben. Wie klar und reflektiert sie reden, das verdient großen Respekt (erst Recht, wenn man das mit unseren pannen- und skandalgeplagten Verfassungsschützern vergleicht). Hoffnungsvoll klingt keiner von ihnen, aber immerhin wird klar: Es gibt schlicht keine Alternative zu Friedensgesprächen, und man muss mit allen reden, selbst mit dem Iran.

Die derzeitige Führung scheint daran kein großes Interesse zu haben, wie die verhaltenen Reaktionen auf Obamas Werben für den Friedensprozess zeigen. Benjamin Netanjahu soll sich geweigert haben, den Film überhaupt anzuschauen. Am 16. April wird er auf Arte wiederholt, wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt einschalten oder den Aufnahmeknopf drücken.

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3 Antworten auf „Bemerkenswerte Selbstkritik“

  1. Ich hab’ nur die erste halbe Stunde geschafft, dann war ich zu müde. Könnte aber dran liegen, dass ich den Filmtitel falsch interpretiert hatte … Die Selbstkritik finde ich auch bemerkenswert! Bleibt zu hoffen, dass sie die aktuellen Machthaber erreicht.

  2. Dass die palästinensischen Araber sich weigern, mit Israel in Friedensgesprächen zu verhandeln, das wissen Sie aber schon, oder?

    Und dass Mamoud Abbas und Hamas nicht nur ein judenreines Westjordanland fordern, sondern ein judenreines Israel, dass ist Ihnen auch bekannt, oder?

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