Mr. Warren wäre nicht mit dem einverstanden, was Dan Kimball da ausprobiert hat: Der “heilige Kuss” als liturgisches Element? Der Anstoß kam durch ein Interview in Christianity Today. Das ist tatsächlich sehr lesenswert, weil es die Entwicklung dieses Rituals durch die alte Kirche hindurch verfolgt und beschreibt, wie der biblische Kuss erst eingeschränkt und dann abgeschafft wurde.
Heute geben wir einander halt die Hand. Manchmal bin ich ganz froh drüber, wenn ich ehrlich bin. Das ist dann genau der Moment, wo ich denke, es wäre gar nicht so schlecht, durch eine körperliche Geste wie Umarmen oder Kuss mit meinen inneren Widerständen konfrontiert zu werden und meiner Schwierigkeit, manch andere Christen so anzunehmen wie sie nun mal sind. Kennt das jemand?
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Jep, weiß von was Du redest. Hand geben bedeutet immer mind. zwei Armlängen Abstand zu haben. Sicherheit vor meinen Gefühlen. Auf der anderen Seite empfinde ich die Modewelle „Küsschen links, Küsschen rechts“ auch nicht wirklich als hilfreich. Da müsste es schon ein „neues“ Symbol sein. Ein Kuss auf die Lippen? Habe ich in Russland erfahren und es war eher befremdlich. Nichtsdesto trotz stimme ich mit Dir überein, dass wir arm sind an Liebesbezeugungen, arm an Ausdrucksformen. Die alte Kirche hatte hier mehr Reichtum. Vielleicht findet man einen Weg das Prinzip zu kontextualisieren? Eine tiefe Umarmung, vielleicht? Gute Freunde umarme ich lange und mit einer gewissen Stärke, ein schöner Ausdruck. Vielleicht ist auch ein tiefes in die Augen schauen ein Weg? Warum nicht mal länger als 2 Sekunden? Danke für den Post!
Klar, die (oberflächliche?) Bussigesellschaft muss man nicht imitieren. Und zwei Sekunden Umarmung sind für viele schon eine Ewigkeit, aber mal richtig drücken, das passt schon besser. Schon unsere Familienkulturen sind da so unterschiedlich…