Weihnachten betonen wir – völlig zu Recht – die Immanenz Gottes: Er wird Mensch, ein Kind, er kommt uns nahe und will uns nahe bleiben, wenn auch nicht mehr in dem physisch-handgreiflichen Sinn wie vor 2000 Jahren.
Aber da ist eben auch die andere Seite, nämlich die unserer (nicht immer ehrlich eingestandenen) Erlösungsbedürftigkeit. Wir retten uns nicht selbst, sondern die Hilfe muss von außen kommen. Unsere individuellen, sozialen und globalen Probleme sind uns in ihrer Summe längst über den Kopf gewachsen. An vielen Punkten erleben wir diese Ohnmacht dann auch ganz persönlich.
Selbst mit gut gemeinten Lösungsversuchen scheitern wir, nicht nur wegen Betriebsblindheit, an der Komplexität der Verstrickungen. Ein echter Neuanfang ist erst mit einem Partner möglich, der in dieser Hinsicht unbefangen (die Bibel sagt „ohne Sünde“) ist. Befangen dagegen bestenfalls in dem Sinne, dass er uns hartnäckig liebt. Auf uns allein gestellt, ist diese Welt – unsere Welt – nämlich verloren. Nur der, der sie geschaffen hat, kann sie wieder ins Lot bringen. Und selbst ihn kostet es alles.
Eben das feiern wir heute, dass Gott nicht sagt, macht Euren Dreck doch alleine. In diesem Sinne: frohe Weihnachten!
„Spiri-Duell“ finde ich fantastisch!
Gruß Michael