Die Alpha-Konferenz in Stuttgart liegt hinter uns. Wenn man ein Jahr lang auf eine Sache hin gearbeitet hat, ist es schon ein großer Moment, wenn der Tag kommt. Und er kam sehr gut. Wir waren rund 1.000 Leute und die Atmosphäre war von Beginn an ausgesprochen gut. Ulrich Parzany ermutigte die Teilnehmer, mit dem Evangelium nicht hinter dem Berg zu halten und Weihbischof Renz überbrachte ein Grußwort von Kardinal Kasper aus Rom, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Und die Referenten Nicky Gumbel, Paul Cowley, Thomas Fischer, Dominik Reifler und viele andere erwiesen sich als hochgradig infektiös.
Am Ende stand gut die Hälfte der Anwesenden auf um zu signalisieren, dass sie einen Kurs in ihrer Gemeinde beginnen möchten. Ich denke, das ist ein traumhaft gutes Resultat und ein echter Meilenstein für die Alphakurs-Bewegung im deutschprachigen Raum.
Hier scheint etwas zu geschehen, was bei anderen Kursen (die auch gut sind und ihre Stärken haben) nicht im selben Maß stattfindet: Erstens ein Schneeballeffekt unter Teilnehmern wie unter den beteiligten Gemeinden, zweitens eine ökumenische Vernetzung, die zusätzlich Kraft freisetzt, drittens eine kreative Vielfalt von „Settings“, in denen Alpha stattfindet. Alpha ist, bei allem was unser kleines Häufchen von tollen Mitarbeiter(inne)n an Koordination leistet, doch eine Basisbewegung, die nicht „von oben“ angeordnet ist oder von potenten Institutionen mit hohem Aufwand betrieben wird.
Die ersten 1.000 Kurse sind vermutlich die schwersten gewesen. In den Tagen in Stuttgart haben wir viele ermutigende Geschichten gehört von Menschen, deren Leben sich durch den Kurs gravierend verändert hat. Nicht alles war äußerlich betrachtet dramatisch. Aber die leuchtenden Augen und die strahlenden Gesichter werde ich so schnell nicht vergessen. Veränderte Menschen und veränderte Gemeinden verändern die Welt. „One life at a time“, wie Bill Hybels sagt. Normale Leute und ein außergewöhnlicher Gott sind noch immer die explosivste Mischung, vor Nitro und Glytzerin (für alle, die die Anspielung verstehen…).
Am Ende hat mich die Zeit an Jesaja 55 erinnert:
Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt,
sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt,
wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt:
Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will,
und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.
Voll Freude werdet ihr fortziehen, wohlbehalten kehrt ihr zurück.
Berge und Hügel brechen bei eurem Anblick in Jubel aus,
alle Bäume auf dem Feld klatschen Beifall.
Statt Dornen wachsen Zypressen, statt Brennnesseln Myrten.
Das geschieht zum Ruhm des Herrn
als ein ewiges Zeichen, das niemals getilgt wird.