Ich hatte es ja kürzlich schon vom Beten. Eigentlich ganz einfach und manchmal doch erstaunlich kompliziert – so wie wir selbst und so wie unser Leben in dieser komplexen Welt.
Gestern war der erste Teil unseres (bis auf den letzten Platz belegten) Gebetsseminars. Ich kann den Inhalt dieses wohltuenden Abends nur in Fetzen wiedergeben. Es ging eigentlich um das “mentale” Gebet – das Beten mit dem Verstand, bei dem wir Gott bestimmte Anliegen vortragen, ihn für uns selbst und andere bitten. Dieses -man könnte sagen: effektive – Gebet ist eine notwendige und legitime Form, die aber auch schnell (und ohne dass wir das wollten oder gut fänden) zu einer Art Geschäftsbeziehung zwischen Gott und und führen kann. Vor allem, wenn sie die einzige Form des Betens bleibt.
Daher kamen wir auch immer wieder auf das “affektive” Gebet, wo wir zweckfrei mit Gott darüber reden, wie es uns geht und was uns bewegt, ihm unser Herz ausschütten. Darum geht es dann nächste Woche wieder. Ein Satz von Stans Möhringer, der gestern bei mir hängen blieb, war: “Das mentale Gebet trocknet aus.” Oh ja…
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So hab ich das auch erlebt.
Nur seitdem ich eher dieses „Gebet als Konversation“ praktiziere, bete ich nur noch ungern mit anderen zusammen.
Überhaupt ist die Frage, ob so eine Art des Gebets überhaupt angemessen ist in Gemeinschaft. Was sind da deine Erfahrungen?
Stimmt, das ist in Gemeinschaft schwierig. Es sei denn, man findet eine gute Liturgie. Ich bin ja selbst nicht so scharf darauf, andere bei intimen Dingen zu belauschen. Beim gemeinsamen Beten passen Lob, Klage und Fürbitte besser hinein.
ich stehe darüber hinaus auch sehr auf gebete aus der reichen tradition. auf diese kann ich mich dann wie auf einen gebetsteppich niederlassen. diese art von gebet passt meiner ansicht nach auch sehr gut in die gemeinschaft, wird jedoch von manchem „freikirchler“ nicht als gebet empfunden. im persönlichen genieße ich auch den rosenkranz.
Ich habe letzte Wochenende auf Gebet gepredigt. Nachdem hat eine Frau diese Worte mir gegeben: ‚If it’s big enough to be a care, it’s big enough to be a prayer.“ Eine gute Erinnerung, weil wir manchmal gedacht haben: „I don’t want to bother God with trivial things.“ Ich hoffe die nachste Seminar geht sehr gut.