Das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt. Schwer zu sagen, was es alles bringen wird, ein paar Dinge aber zeichnen sich schon ab, auf die ich mich freue. So etwas wie Trampelpfade in einem noch unberührten Gelände also. Ich zähle manche hier auf, weil es erstens um Themen geht, die mir besonders wichtig sind, und weil zweitens die eine oder der andere vielleicht interessiert ist oder auch einfach nur gerade in der Nähe der unterschiedlichen Treffen, die ich gleich aufzähle. Zu den motivierenden Seiten des Bloggens gehören für mich die persönlichen Begegnungen, die aus dem Lesen und Schreiben heraus entstanden sind. Vielleicht laufen wir uns ja – ob beabsichtigt oder nicht – über den Weg.
Zweimal bin ich in diesem Jahr zum Thema Schöpfungsspiritualität unterwegs – im Frühjahr und im Spätsommer: Am 16. Mai für einen Tag bei Andreas Ebert in München St. Martin, wo es im Rahmen seines Credo-Projekts theologisch und praktisch thematisiert wird, und am 19. September bei Martin Horstmann in der Melanchthon-Akademie in Köln. Wer diesen Blog regelmäßig liest, hat vielleicht gemerkt, wie wichtig mir diese Fragen sind – nicht nur im Sinne eines Engagements für die Natur und Mitgeschöpfe, sondern auch, weil das für mich eine große Quelle von Kraft ist. In den letzten Wochen habe ich mit großem Interesse den aktuellen Forschungsstand zur Entstehung des Lebens wenigstens überflogen und dabei viel Neues gelernt.
Im Herbst freue ich mich auf zwei Besucher: Andreas Ebert „dreht den Spieß um“ und kommt uns bei ELIA im November besuchen, um mit uns über Familienverstrickungen nachzudenken. Im Oktober planen wir ein Wochenende mit Martin Pepper, wo wir uns mit Entwicklungsperspektiven für den Bereich „Lobpreis“ (ein besserer – deutscher! – Begriff allein wäre schon ein Gewinn…) beschäftigen wollen. Mal sehen, was da an neuen Inhalten und Gestaltungsideen zusammenkommt. Dazu habe ich im vergangenen Jahr ja ein paar Posts verfasst.
Jetzt gleich im Januar und dann verdichtet im Juli beschäftigt mich der Zusammenhang von Spiritualität, Theologie und Aktivismus, wie ich ihn bei Walter Wink kennengelernt habe. Wir werden hier in einer 14-tägigien Lektüregruppe Winks Buch „Verwandlung der Mächte“ bearbeiten und vom 3. bis 5. Juli werde ich mit dem Geistlichen Zentrum Schwanberg ein Wochenende zum Thema „Die Macht der Ohnmächtigen: Die biblische Rede von Mächten und Gewalten und eine Spiritualität der Ermächtigung“ anbieten (Infos gibt’s hier). Herzliche Einladung dazu!
Überhaupt möchte ich in diesem Jahr noch intensiver darüber nachdenken (und das auch zu Papier bringen), wie Winks Ansatz zu einer Art „praktischen Befreiungstheologie für das Konsumzeitalter“ (manche reden ja schon von „Postdemokratie“) entwickelt werden kann. Seit den Achtzigern haben sich die globalen Machtkonstellationen deutlich verändert. Ohnmachtsgefühle sind dabei eher größer geworden, und der (keineswegs nur unberechtigte) Frust dient allen möglichen geistigen Brandstiftern dann als Zündstoff für ihre Kampagnen gegen noch Schwächere. Lässt sich darauf eine konstruktivere Antwort finden als rechte Ressentiments?
Auf ein paar Einladungen freue ich mich auch: Zum Abschluss der Allianz-Gebetswoche werde ich am 18. Januar im ehrwürdigen Bremer Dom predigen und Ende Juni bin ich ein Wochenende in Berlin bei Kirche 21, etwas weniger ehrwürdig vielleicht, aber ganz bestimmt nicht weniger spannend.
Lieber Peter,
danke für die Erwähnung! Ich freu mich auch auf „unseren“ Schöpfungsspiritualitätstag! Leider haben wir noch keine Programmauschreibung im Netz, aber der Link folgt (später).
Martin
Schön, dass du bei Kirche 21 dabei bist! Auf das Wochenende freue ich mich auch schon sehr!