Männer und Opfer, Frauen und Geist?

Ein interessanter religionssoziologischer Gedanke, den ich heute bei LeRon Shults in Christology and Science gefunden habe, bezieht sich auf die Unterscheidung zwischen der Orientierung am Opfer und dem Wirken des bzw. eines Geistes, die in verschiedenen Religionen koexistieren und weist auf eine Hypothese von Nancy Jay hin:

Opfersysteme stehen oft im Zusammenhang mit patrilinearen Praktiken, während Besessenheit – oder Erfülltsein mit einem Geist (oder dem Geist) – eine Erfahrung des Heiligen ist, die häufiger für Frauen offen ist und in manchen Kulturen explizit mit einer Anführerin in Verbindung gebracht wird. Das könnte zum Teil erklären, warum sie viele (vorwiegend männliche) Formulierungen der Sühne (Versöhnung mit Gott) der Funktion des Heiligen Geistes so wenig Beachtung geschenkt haben.

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