Freiheit (1)

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Nach sechs Wochen bin ich heute den ersten Tag ohne Gips respektive Schiene unterwegs. Heute morgen bekam ich meinen „Freispruch“, auf dem Röntgenbild ist nichts mehr zu sehen, sagte der Arzt. Manche Bewegungen gehen noch nicht wieder im alten Umfang, manches tut auch noch weh, aber hey – was soll’s?

Ich freue mich über lauter scheinbare Banalitäten: Ich habe es heute mittag geschafft, mit links den Löffel bis zum Mund zu bugsieren, ich bin das erste Mal wieder Rad gefahren, ich kann andere wieder richtig in den Arm nehmen, mit beiden Händen einen Text schreiben, endlich wieder alle meine Pullis und Jacken anziehen und morgen oder übermorgen geht’s wieder joggen – 6 Wochen Pause hat es da in den letzten zehn Jahren auch nie gegeben – mir ist noch etwas mulmig vor dem ersten Lauf.

Ach ja, Auto fahren geht dann wohl auch wieder. Manches hatte ich gar nicht mehr vermisst am Ende, so sehr hatte ich mich schon an die Einschränkung gewöhnt. Jetzt gibt es wieder viele neue alte (oder alte neue?) Dinge zu entdecken.

Und am Sonntag bin ich für den Besuch des Regionabischofs zu meiner Beauftragung als Prädikant (für Taufe und Abendmahl) wieder voll einsatzfähig. Darauf haben wir zwei Jahre hin gearbeitet und gemeinsam einige institutionelle Klippen überwunden. Da ist es schön, beide Hände zum Abendmahl frei zu haben.

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