Es wurde ja schon ab und an postuliert, die Kirchen müssten von Google lernen, wie man Erfolgsgeschichten schreibt. Das Problem dabei ist wie immer die Definition von Erfolg. In der Regel fällt hier der Begriff „Wachstum“: Gute Gemeinden wachsen, gute Christen auch. Sie werden besser, sie werden mehr.
Wachstum ist daher messbar. Es gibt Kennziffern. Google hat gerade einige beunruhigende Daten registriert. Die Belegschaft ist erstmals geschrumpft, und Top-Leute waren unter den Abgängern. Die Gefahr eines Brain Drain angesichts immer stärkerer Hierarchisierung des Großunternehmens nicht auszuschließen.
Nun hat Google eine Formel entwickelt, mit der man in einer Art Rasterfahndung unzufriedene, schlecht ausgelastete Mitarbeiter sucht. Die SZ zitiert den Personalchef Laszlo Bock, der sagt, es gehe darum, „in die Köpfe der Menschen zu kommen, bevor sie überhaupt wissen, dass sie das Unternehmen verlassen wollen.“
Und wir können nun in Ruhe darauf warten, wer den ersten quantitativen Algorithmus präsentiert, die die Abwanderung von Kirchengliedern präventiv zu erkennen hilft – bevor diese überhaupt darüber nachdenken. Nach dem Motto: Besser wir denken vor als die anderen nachdenken zu lassen. Denn wer weiß schon, auf was für Gedanken Leute so kommen?