Twenty years ago today…

… war ich in Amsterdam zu einer YWAM DTS, noch zu Floyd McClungs Zeiten. Es war der definitive Abschied von Zuhause gewesen und ich kannte niemanden dort. Das änderte sich zwar schnell und nicht nur die Leute in meiner Schule, auch die über 200 Mitarbeiter auf der riesigen internationalen Base waren ein Erlebnis.

Ein absolutes Highlight war der Besuch von Loren Cunningham, der eines Abends in einer Predigt sagte, er erwarte dass Gott den eisernen Vorhang wegnehmen würde. Ich hielt ihn für einen etwas überspannten Amerikaner und fand, als Deutscher hätte ich eine realistischere Vorstellung von diesen Dingen. Peinlich: Drei Jahre später atmeten wir Trabi-Abgase und ich sah, roch und fühlte, er hatte Recht behalten.

 Wikipedia De 9 95 Munt Turm

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Unter der Lupe: Versöhnung

Scot McKnight hat auf seinem Blog eine Menge Material (31 Posts!) zum Thema Versöhnung/Erlösung (engl.: atonement) zusammen getragen.

Ich werde mich in den nächsten Tagen hoffentlich durchwühlen. Vielleicht findet er Wege weg von den schablonenhaften Darstellungen, die große Teile der Erbauungsliteratur (und -Musik!) prägen?

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McKnight zitiert F. LeRon Shults (The Faces of Forgiveness, S. 148-149), der fragt:

Wenn Gott es eingerichtet hat, dass die Schuld der Menschen in vollem Umfang beglichen wurde (Satisfaktion, also “Genugtuung”), inwiefern sollten wir das noch als Vergebung bezeichnen? Wenn eine rechtliche oder finanzielle Schuld erlassen wird, dann muss sie nicht beglichen werden. Wenn Gott (oder Gott, der Sohn) die Schuld tatsächlich bezahlt hat (volle Genugtuung geleistet hat), dann braucht Gott nicht mehr zu vergeben. Wenn eine Zahlung geleistet wurde, sollten wir nicht besser von “Ausgleich” reden als von Vergebung?

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Führungskräfte

Neulich habe ich mich mit einem Manager unterhalten. Er berichtete, dass er mitbekommen hatte, wie ein an Aufstieg (oder war es Position?) interessierter Mitarbeiter, der sich unbeobachtet wähnte, eine Mitarbeiterin völlig unnötig herablassend und barsch behandelt hatte. In seinen Augen war der Mann für Führungsaufgaben damit disqualifiziert.

Die Klarheit, in der er das formulierte, fand ich bemerkenswert. Wer würde nicht gern in einem Unternehmen arbeiten, wo die “Chefs” aus Prinzip (und nicht nur wenn es ihnen nützt) höflich und freundlich sind? Und wie wäre es, wenn wir diesbezüglich unsere Maßstäbe in christlichen Gemeinden da auch etwas nachjustieren, ohne dabei süßlich und gekünstelt zu werden?

Klar, in einer Familie redet man auch mal unverblümt, aber es muss ja nicht verletzend sein. Aber wie die Familie wäre auch eine Gemeinde ein tolles Übungsfeld für Dinge, die man überall im Leben gut brauchen kann.

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Keine Theologie, bitte?

Vielleicht hat der eine oder andere das auch schon erlebt: Man kommt in ein überkonfessionelles oder übergemeindliches Treffen, besonders wo es um die “Einheit” geht, und jemand aus der Runde fordert die anderen dazu auf, im Namen der Einheit nicht über Theologie zu reden. Alle nicken verständnisvoll, weil Theologie ja immer zu Streit führt und Diskussionen nichts bringen.

Wirklich? Fortan wird nämlich implizit ständig über Theologie geredet – es geht auch gar nicht anders. Nur macht man sich die eigenen theologischen Denkvoraussetzungen nicht bewusst und ordnet die des Gegenübers womöglich falsch ein, weil Rückfragen dann tabu sind. Die Frage war nie, ob wir über Theologie reden, sondern nur auf welchem inhaltlichen Niveau und mit welchem Maß von persönlicher Transparenz.

Nur weil man jahrelang den einen Fehler gemacht hat – nämlich persönliche Differenzen, Ängste, Konkurrenzverhältnisse und Antipathien über den Umweg der Theologie auszutragen oder anders Denkende inquisitorisch auszugrenzen – muss man doch nun nicht auf der anderen Seite vom Pferd fallen. Der nämlich, dass die stärkste, eloquenteste (oder am geschicktesten manipulierende?) Persönlichkeit die Grundüberzeugungen der Gruppe bestimmt und jemand, der sachliche (!) Bedenken äußert, als Harmoniesaboteur in die Ecke wandert. Oder in Zukunft frustriert weg bleibt.

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