Evangelikales Ancient-Future Projekt

Robert Webber, Autor von u.a. “The Younger Evangelicals”, hat auf seiner Website ein spannendes offenes Projekt zur Erneuerung evangelikaler Theologie und Gemeinde vorgestellt. Es soll eine Weiterführung des “Chicago Call” von 1977 werden. Was genau der enthielt, muss ich auch erst noch herausfinden

Ich werde mich auf jeden Fall zur Mitarbeit bewerben. Man kann in einer von 36 Themengruppen an der geplanten Erklärung teilnehmen. Das alleine könnte schon spannend werden. Da bleibt nur noch die Schwierigkeit, sich zu entscheiden unter so vielen spannenden Themen.

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Die Guten ins Töpfchen…

Beim weiteren Nachdenken über die Gutmensch-Problematik fiel mir auf, dass sich die populäre Vorstellung, das ewige Leben sei eine Belohnung für anständiges Verhalten in diesem Leben, neben der klassisch vulgär-katholischen Leistungsfrömmigkeit vor allem auf Kant zurückgeht. Nicht, dass den alle gelesen oder gar verstanden hätten, aber er hat sicher eine Menge dazu beigetragen, dass in der Religiosität der Aufklärungskultur dieser moralisierende Zug so populär ist.
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Höllenpredigten

Ich bin je länger je mehr der Meinung, dass die klassischen Konzepte von Hölle weder zur missionarischen Mobilisierung von Christen noch zur Überzeugung von Noch-Nicht Christen irgend etwas Positives abwerfen. Es kommt nur Quatsch und Krampf dabei heraus.

Dennoch ist das Evangelium eine Botschaft, bei der es um Leben und Tod geht. Tod – nicht “Hölle”! Und über den Tod (der für uns alle so bedrohlich real ist, dass wir nicht darüber reden) sprechen wir nicht, so lange nur das “Danach” interessiert. Ganz anders dagegen Paulus, bei dem jede Vorstellung von Hölle fehlt (Gott wird alles in allem sein – da ist schlicht kein Platz mehr), ohne dass das (wie manche argwöhnen) zur “Allversöhnung” führen würde, die ja auch den Tod wieder nur verharmlost.

Warum also nicht offener, ehrlich und direkter über den Tod und seine Verwandten sprechen: Krankheit, Isolation, Hass, Verzweiflung. Da hat niemand Zweifel, ob das real ist. Und wer hier Hoffnung weckt, dem werden die Leute gerne zuhören, auch wenn es keine billige Lösung ist, die er beschreibt.

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Abgekupfert

Norma bietet heute ein “Design Notebook” an. Und rate mal, wessen Design das weiße 12,1“ Gerät kopiert? Richtig: Apples iBook, das übrigens billiger ist und bei der Stiftung Warentest besser abschneidet als die dort getesteten Wintel Notebooks namhafter Hersteller.

Vor Monaten schon verkaufte Plus ein klägliches Plagiat des iPod mini, auch nur marginal billiger als das Original und mit peinlichem Imitat des ”Klick Wheel“. Ist den Deutschen der Erfindungsgeist ausgegangen? Machen wir es nun den Taiwanesen nach?

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Kulturrelevanz – mal anders

Neulich in Braunschweig feierte man am 11.11. die Eröffnung des Karnevals. Ein paar Nasen standen mit Narrenkappen in der Fußgängerzone herum und versuchten mit kläglichem Erfolg Stimmung zu machen. Aus den Lautsprechern kamen einige hundert Watt Unterstützung, aber das Ganze zündete offensichtlich nur bei den wenigen, die auf Bierbänken hockten und schon kräftig ins Glas geschaut hatten. Das ist eben nicht das Rheinland. Und was mich angeht, ist das auch gut so.

In der VW-Arena fragte derweil Michael Herbst, wer denn die Menschen der Volksmusik-Kultur erreichen wird. Gute Frage: Ich bestimmt nicht. Das Thema aber hat mich schon vor ein paar Jahren mal sehr interessiert. Wer immer es unternimmt, kann sich meines Beifalls und meiner Gebete sicher sein.

Der “Lobpreisstadel” hätte sicher großen Zulauf, die Kreuzbuben könnten statt der Herzbuben auftreten, weitere Blasmusik (bitte auf die 1 und die 3 klatschen, keine Offbeats!) könnte von der Heilsarmee kommen, das Abendmahl würde mit Brezeln und Bier gefeiert werden. Gute-Laune-Predigten müssten mit viel Pathos und “Herz” gehalten werden und sollten ein Stück (ge)heil(t)e Welt vermitteln. Ein Trachtenanzug und Hemd mit weiß-roten Karos wäre als Outfit gut. Der Gemeindeleiter (respektive -leiterin) würde als “Wirt(in)” bezeichnet und aus einem Diakon würde nach biblischem Vorbild der “Ober”. Und zum Segen wird geschunkelt.

Frage an alle Experten: Würde das als “Emerging Church” durchgehen?

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