Höllenpredigten

Ich bin je länger je mehr der Meinung, dass die klassischen Konzepte von Hölle weder zur missionarischen Mobilisierung von Christen noch zur Überzeugung von Noch-Nicht Christen irgend etwas Positives abwerfen. Es kommt nur Quatsch und Krampf dabei heraus.

Dennoch ist das Evangelium eine Botschaft, bei der es um Leben und Tod geht. Tod – nicht “Hölle”! Und über den Tod (der für uns alle so bedrohlich real ist, dass wir nicht darüber reden) sprechen wir nicht, so lange nur das “Danach” interessiert. Ganz anders dagegen Paulus, bei dem jede Vorstellung von Hölle fehlt (Gott wird alles in allem sein – da ist schlicht kein Platz mehr), ohne dass das (wie manche argwöhnen) zur “Allversöhnung” führen würde, die ja auch den Tod wieder nur verharmlost.

Warum also nicht offener, ehrlich und direkter über den Tod und seine Verwandten sprechen: Krankheit, Isolation, Hass, Verzweiflung. Da hat niemand Zweifel, ob das real ist. Und wer hier Hoffnung weckt, dem werden die Leute gerne zuhören, auch wenn es keine billige Lösung ist, die er beschreibt.

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