Ein superpeinliches Kapitel des WM-Jouralismus spielt sich seit dem kleinen Finale gestern abend ab: Jeder meint, er müsse der erste sein, der Jürgen Klinsmann das Versprechen entlockt, dass er weitermacht. Wenn das so weitergeht, sagt er nur deswegen ab, um diesen Nervensägen nicht wieder über den Weg laufen zu müssen.
Angela Merkel hat gestern gesagt, der größte Gefallen, den man Klinsi tun kann, ist ihm Zeit zu geben für seine Entscheidung. Als ich darüber nachdachte, habe ich begriffen, dass die beiden tatsächlich Freunde sind und es kein Zufall war, dass der Bundestrainer die Kanzlerin im Daimler-Stadion umarmt hat wie das zuvor kaum jemand in der deutschen Öffentlichkeit mit ihr gemacht hat.
Das glaube ich auch. Zitat aus http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,425783,00.html :
„Nur wer zwischen den Zeilen liest, erkennt so etwas wie Befriedigung, dann etwa, als Klinsmann über seine Umarmung mit Angela Merkel spricht. „Sie war eine der wenigen, die zu uns gehalten hat, als wir kritisiert wurden“, sagt er. Nach dem 1:4 beim Test in Italien im März habe die Bundeskanzlerin dazu aufgerufen, „dass man uns in Ruhe weiterarbeiten lässt. Dafür habe ich Danke gesagt“.“