Klöster am Rande der Welt (5): Applecross

Ein gutes Jahrhundert nachdem Columba (oder auch Colum Cille) das Kloster auf Iona gründete, ließ sich Máelrubai auf der Halbinsel mit dem heutigen Namen Applecross nieder, die daraufhin im Gälischen A‘ Chomraich (das Heiligtum) genannt wurde. Er lebte dort 59 Jahre und sein Kloster gedieh über die nächsten 120 Jahre bis zum Einfall der Wikinger als ein Zentrum der Mission unter den Pikten auf Skye und in Wester Ross. So ähnlich wir auf dem Bild unten dürften die „Coracles“ ausgesehen haben, mit denen die Mönche über die irische See und entlang der Küsten Schottlands unterwegs waren.

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Máelrubai stammte väterlicherseits von dem irischen König Niall ab, seine Mutter war eine Nichte von St. Comgall, der ein Schüler des großen Ciaran von Clonmacnoise war, eine enge Beziehung zu Colum Cille pflegte und in der Nähe des heutigen Belfast 552 das Kloster Bangor gründete, aus dem nicht nur Máelrubai, sondern auch Columbanus stammte. Einer späterer Abt von Applecross, Ruaraidh Mor MacAogan, soll 801 als Abt von Bangor gestorben sein.

Es ist kaum etwas übrig geblieben aus dieser Zeit. Im Heritage Centre von Clachan wird ein Modell gezeigt, wie das damalige Kloster angelegt war: Strohgedeckte Holzhütten, eine kleine Kirche und eine Ringmauer. Nach Columba war Máelrubai der vielleicht populärste lokale Heilige in Schottland. Über 20 Kirchen sind ihm gewidmet. Letzte Woche, am 25. August, war sein Gedenktag.

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