Existenzieller Dialog

Die Welt interviewt Notker Wolf im Blick auf die umstrittene Anti-Islamisierungskonferenz in Köln. Der Abtprimas der Benediktiner hat da ganz andere Ansichten als die Organisatoren:

Was ich am Islam schätze, ist, dass die Menschen ihren Glauben zumindest ernst nehmen. Vielleicht hat ihn uns Gott ja auch deshalb geschickt – gewissermaßen als Provokation, um unseren verwalteten Glauben, der ja keine Katze hinter’m Ofen vorlockt, wieder lebendig werden zu lassen.

… Wir halten den interreligiösen Dialog immer für eine Sache des Intellekts. Dabei ist das eine existenzielle Sache des Miteinander-Auskommens und des Miteinanderredenkönnens. Erst wenn die Menschen unterschiedlichen Glaubens an der Basis anfangen mit einander zu leben, wird sich etwas bewegen. Es nützt überhaupt nicht, wenn Theologen diesen Dialog führen, der doch aber an den Menschen völlig vorbeigeht.

Share