Es lebe die Landwirtschaft

Immer wieder mal habe ich mich gefragt, warum eine steigende Zahl von Stadtbewohnern, die augenscheinlich keine großen Outdoor-Fanatiker sind, in übergewichtigen und klobigen Geländefahrzeugen zum Shoppen, zur Kita oder zum Friseur fahren müssen.

Haben die sich auf mobile.de beim Kauf verklickt? Sind sie mit der Maus abgerutscht, wie wir das von rechtspopulistischen Politiker*innen kennen? Oder ist das einfach irrational, sich mit einer X-, Q- oder G-Kutsche als City-Cowboy zu inszenieren, nach dem Motto „Ich bin wesentlich wilder, als ich aussehe“? Ist es das Bedürfnis nach Sicherheit, das Leute zu diesen Zweitonnern greifen lässt?

All diese Fragen in meinem Kopf klärten sich, als ich neulich durchs Knoblauchsland radelte. Von Kleinreuth nach Lohe gibt es zwischen Gemüsefeldern ein Sträßchen, das den Weg zum Nürnberger Flughafen abkürzt. Man kann stark befahrene Routen vermeiden und Zeit sparen. Allerdings hat die Stadt Schilder aufgestellt, die ausschließlich Taxis und „landwirtschaftlichen Fahrzeugen“ die Durchfahrt gestatten.

Und jetzt ratet mal, was für „landwirtschaftliche“ Fahrzeuge da zwischen Taxis und Traktoren noch ganz eifrig unterwegs waren.

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