Demontiert

Die längst erwartete Zeitenwende in Bayern: Die CSU hat die absolute Mehrheit mit großem Abstand verfehlt. Vielleicht ist ihr ausgerechnet der beispiellose Erfolg der letzten Landtagswahl mit zwei Dritteln der Mandate dabei zum Verhängnis geworden. Selbst ein treuer Anhänger der Christsozialen sagte heute morgen zu mir, die absolute Mehrheit tue Bayern nicht gut. Jetzt wird analysiert und diskutiert werden. Ich empfehle fürs erste diesen Kommentar der SZ.

Im kleineren Nachbarland haben heute die Rechten gut 30% der Wähler für sich gewonnen. Gar keine gute Nachricht…

Sich selbst demontiert inzwischen auch Sarah Palin in einem CBS-Interview, hoffentlich noch rechtzeitig vor der Wahl in den USA.

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5 Antworten auf „Demontiert“

  1. Meines Erachtens ist es nur eine halbe „Zeitenwende“ – falls man überhaupt davon sprechen sollte (was ich für völlig verfrüht halte): es gibt eine klare bürgerliche Mehrheit, die SPD hat gegen allen Vorhersagen auch verloren, die Linke ist nicht drin. Offenbar haben Wählerwanderungen vor allem *innerhalb* des einen Lagers stattgefunden. Franz Walter sieht das ähnlich und hat bereits einen interessanten Kommentar verfaßt: http://snurl.com/3wywr

    Im übrigen, wer die 47%-Umfrage von kurz vor der Wahl genommen hat und die Fehlertoleranz von ca. 3% einrechnet, ist ja am Ergebnis schon recht nah dran gewesen. Hatte letzte Woche mit jemand darüber gesprochen und nur ungläubige Blicke geerntet. Offenbar auch ein Ergebnis dessen, das die Medien zwar mit viel Zahlenwerk hantieren, aber am Ende doch zu wenig dazu erklären…

    @mychie:
    Genau das frage ich mich eben auch!

  2. @ David: Es geht immerhin eine politische Ära zu Ende, auch wenn Bayern konservativ bleibt und nicht nach links rutscht.

    @ mychie: Ich denke, die Mehrheit fand, dass die CSU einfach zu arrogant daherkam. Nicht schreckenerregend, aber ärgerlich. Das ZDF hat gestern besonders auf die Schulpolitik verwiesen, und da hat es sich die Partei – noch unter Stoiber! – so richtig verdorben mit vielen Wählern bei der völlig vergeigten Einführung des G8.

  3. @Peter: Ich glaube nicht, dass Bayern konservativ bleibt. Bürgerlich wär imho das richtig Wort.

    Ich schätze mal, dass sich kein Politiker mit der Einführung des G8 beliebt gemacht hat (und Bayern sind ja bei der Einführung laut Wikipedia nicht die schnellsten), hauptsächlich weil die Leute viel zu viel Angst vor neuem haben und erstmal alles zerrissen wird. Natürlich gibts da z.T. große Probleme (z.B. die zu hohe Zahl an Wochenstunden), aber daran wird ja (hoffe und denke ich) gearbeitet.

    Ich hatte nur so das eine oder andere mal das Gefühl, als würde mir im Gottesdienst (und auch im Lebensart) ganz am Rande empfohlen werden, keine bürgerliche Partei zu wählen. Wollte nur mal schaun, ob sich das bestätigt 😉

  4. Oh, Empfehlungen hat es sicher keine gegeben, weder zu Gunsten noch zu Ungunsten der CSU.

    Und hier in diesem Post ging es um die Frage, was die Gründe dieses Absturzes waren, notwendigerweise stehen hier Schwächen und Fehler im Vordergrund.

    Zum G8 schließlich muss man nur mal mit Lehrern und Eltern sprechen, da kenne ich ja nun genug…

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