Das Faszinierende am keltischen Christentum ist für mich und wohl auch für viele andere, dass dort so Vieles zusammenpasst, was bei uns heute sehr oft als Gegensatz und Widerspruch empfunden wird. Das führt häufig zu faulen Kompromissen, bei denen beide Pole zugunsten einer faden Mitte aufgegeben werden, in der nur noch ein bisschen von allem übrig bleibt.
Die iroschottischen Mönche waren höchst bewegliche Pioniere und liebten zugleich die Tradition, sie waren in der Einsamkeit und Stille ebenso zuhause wie in Geselligkeit und Gesang, sie waren behutsame Gastgeber, die sich der seelischen und leiblichen Bedürfnisse fremder Menschen annahmen, und ebenso beherzte Politiker, die mit Macht umzugehen wussten. Sie lebten im Rhythmus der Natur und waren große Künstler ohne jede „Künstlichkeit“.
Ich habe diese vierfache harmonische Spannung einmal mit einem vierblättrigen Kleeblatt veranschaulicht. Alles wächst aus einer gemeinsamen Mitte, der Beziehung zum dreieinigen Gott – daher ist alles grün gefärbt. Manch einer wird den Begriff „Mission“ auch vermissen, aber der ließe sich nicht auf einen Teilaspekt begrenzen; er charakterisiert vielmehr das Ganze. Vielleicht wäre er als Kleeblüte richtig positioniert?
Wer mehr wissen möchte – Freitag und Samstag ist eine gute Gelegenheit dazu!