Weisheit der Woche: Fühlen können

Es gibt wenige Vorbilder in unserer Kultur, die einen Mann dazu einladen oder es ihm zugestehen, ehrlich zu sich selbst zu sein. Fragt man ihn, wie er sich fühlt, dann wird ein Mann oft erklären, was er denkt oder was das Problem „da draußen“ ist. […] es erfordert ein Jahr Therapie, bis er seine tatsächlichen Gefühle verinnerlicht und präsent hat – ein Jahr, um dorthin zu gelangen, wo Frauen in der Regel anfangen.

Der Psychoanalytiker James Hollis in dem wunderbaren kleinen Buch The Middle Passage

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3 Antworten auf „Weisheit der Woche: Fühlen können“

  1. Ich als Frau hab mich nie groß um die „Venus-Mars“ – Literatur gekümmert…(Die LIteratur die sich um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bemüht…) auch der Kampf des Feminismus oder das klassisch christliche Rollenverständnis hat mich einfach nicht so gekümmert , ich fand das oft einfach verkrampft und anstrengend. Was das „Fühlen“ bei Männern betrifft, habe ich von meinem Erleben her den Eindruck daß, – ob „Mann“ das nun so gut ausdrücken kann oder nicht – der Unterschied der Empfindsamkeit und der Empfindungen zwischen uns sich vom Wesen her ähnlicher sind als mich die Strömungen zu glauben machen versuchten. Ich empfinde seither eine größere Verbindung zur Spezies Mann denn – uns verbindet mehr als uns trennt – für mich eine Ermutigung meinen natürlichen Beitrag als Frau dazu zu leisten, dieser Spezies auch den „Raum“ zu geben, den es braucht um sich auszudrücken, denn die meißten Kommunikationsstörungen, die ich empfinde, liegen an dem Punkt, daß nicht genügend „Raum“ gegeben wird, daß Männer Gefühle auch auf ihre Art ausdrücken können (und das als solches erkannt und gewertet wird) und wir Frauen das „Gefühle Ausdrücken“ auch in dem einen oder anderen Fall zu sehr einfordern und damit ersticken. Offene Menschen sind einfach schön, denn man liest eine Geschichte… Vorbild kann JEDER sein,an jedem Ort, zu jeder Zeit, ob Mann oder Frau denke ich.

    1. Ich bin auch kein Fan der Venus/Mars-Geschichten. Mir scheint das nicht biologisch, sondern kulturell begründet. Und es ändert sich auch hier und da zum Guten. Dennoch fällt mir bei manchen Männern eben diese Distanz zum eigenen Gefühl auf und manchmal merke ich es bei mir selbst, wie schwer ich es in Worte fassen kann.

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