Für alle, die sich auf die Ferien freuen, ein Zitat von Gilles Deleuze, das ich bei Byung-Chul Han am Ende von Psychopolitik gefunden habe. Es geht um Ruhe, Freiheit und das Schweigen:
Die Schwierigkeit ist heute nicht mehr, dass wir unsere Meinung nicht frei äußern können, sondern Freiräume der Einsamkeit und des Schweigens zu schaffen, in denen wir etwas zu sagen finden. Repressive Kräfte hindern uns nicht mehr an der Meinungsäußerung. Im Gegenteil, sie zwingen uns sogar dazu. Welche Befreiung ist es, einmal nichts sagen zu müssen und schweigen zu können, denn nur dann haben wir die Möglichkeit, etwas zunehmend Seltenes zu schaffen: Etwas, das es tatsächlich wert ist, gesagt zu werden.
Mich erinnert das an eine Anleitung, die ich in einem Handbuch für Autoren gelesen habe: Sich mit etwas beschäftigen. Ruhen lassen. Warten, bis es von selbst anklopft. Aufschreiben. Merke: Man sollte der Seele – dem Unterbewusstsein – Zeit geben, ein Thema zu verarbeiten, um daraus etwas Eigenes, Originelles, Zauberhaftes zu kreieren.