Für meine Osterpredigt habe ich in Ulrich Kühns Christologie gelesen und dabei folgenden (bei Barth entlehnten) Hinweis entdeckt, der in diese Woche nicht nur wegen Ostern, sondern auch des Erscheinens der deutschen Ausgabe von Love Wins passt:
Die eschatologische Bedeutung der Auferstehung Christi könnte … in der Tat darin gesehen werden, dass er als der, der auf seinem Erdenweg die bedingungslose Barmherzigkeit Gottes zu den Menschen gebracht hat, das verurteilende Endgericht Gottes zu einem Gnadengericht wandelt. Dass dabei der Umfang des Kreises der »sich mit der Menschenwelt als solcher (nach der Lehre der Apokatastasis) endlich und zuletzt decken müsse und werde, das ist ein Satz, den man unter Respektierung der Freiheit der göttlichen Gnade nicht wagen kann … Wiederum ist aber in dankbarer Erkenntnis der Gnade der göttlichen Freiheit auch der andere Satz nicht zu wagen, dass es zu jener letzten Eröffnung und Erweiterung des Kreises der Erwählung und Berufung auf keinen Fall kommen könne und werde.